Italien: 82 Festnahmen bei «Game over»-Razzia gegen Mafia
In Italien wurden bei der Aktion «Operazione Game over» 82 mutmassliche Mafiosi festgenommen. Es handelt sich dabei um den nun dritten Schlag in sieben Jahren.
Das Wichtigste in Kürze
- 82 mutmassliche Mafiosi sind in Italien festgenommen worden.
- Dabei handelt es sich um die «Operazione Game over»-Aktion.
- Die Behörden haben der Foggia-Mafia bereits vor längerer Zeit den Kampf angesagt.
82 mutmassliche Mafiosi sind in Italien bei einem gross angelegten Schlag gegen die organisierte Kriminalität festgenommen worden. Die von den Ermittlern als «Operazione Game over» bezeichnete Aktion zielte auf Mitglieder der sogenannten Società foggiana. Das teilte die Carabinieri am Montag mit.
Den Verdächtigen wird demnach Drogenhandel, illegaler Waffenbesitz und Erpressung vorgeworfen. Bei der Razzia in der Provinz Foggia in Apulien wurden zudem Waffen und Drogen beschlagnahmt. Aus den Ermittlungen der Carabinieri ging hervor, dass die Mitglieder von drei Clans der Foggia-Mafia offenbar eine Vereinbarung getroffen hatten. Diese betreffe den Handel mit Drogen im Wert von mehreren Millionen Euro pro Jahr.
Die Clans entschlossen sich demnach, ihre Rivalitäten zugunsten einer Monopolisierung des Kokainhandels in dem süditalienischen Gebiet zu überwinden. Der Erlös floss in eine «gemeinsame Kasse» ein, aus dem die Clan-Aktivitäten und die Familien verurteilter Mafiosi finanziert wurden.
Dritter Schlag in sieben Jahren
Das Geschäftsmodell der drei Clans basierte den Angaben der Carabinieri zufolge auf der «systematischen Erpressung» anderer Akteure. Zudem soll es auf einem «aggressiven und sorgfältigen Regelsystem» des Handels beruhen.
Die Behörden haben der Foggia-Mafia bereits vor längerer Zeit den Kampf angesagt: Es handelt sich bei der Operation von Montag um den nun dritten Schlag in sieben Jahren. 150 Festnahmen sind das Ergebnis der Bemühungen. Italiens Innenminister Matteo Piantedosi bedankte sich bei den Einsatzkräften.
