Hunderte Millionen Corona-Masken, die nicht mehr haltbar sind, müssen vernichtet werden. Die Entscheidung des Bundes wird auch kritisiert.
Grippe Corona
Corona-Schutzmasken werden im Alltag nicht mehr benötigt – doch die Zahlen steigen wieder an. - Daniel Bockwoldt/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland will Hunderte Millionen Corona-Masken in die Müllverbrennung geben.
  • Mehr als 755 Millionen abgelaufene OP- und FFP2-Masken sollen vernichtet werden.
  • 2020 hatte Deutschland 5,8 Milliarden Masken für rund 6,3 Milliarden Euro gekauft.
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Der Bund will wie geplant Hunderte Millionen Corona-Masken mit überschrittenem Haltbarkeitsdatum in die Müllverbrennung geben.

Die «Welt» berichtete von mindestens 755 Millionen zu vernichtenden OP- und FFP2-Masken. Dabei berief sich die Zeitung auf eine Auskunft des Bundesgesundheitsministeriums.

Entsprechende Ausschreibungen für Entsorgungsunternehmen waren bereits im Oktober angekündigt worden, der Zeitung zufolge konnten sich Firmen bis Ende Mai darauf bewerben. Ein Ministeriumssprecher sagte dem Blatt, zuvor seien bereits rund drei Millionen Masken verbrannt worden.

Auch ein Grossteil der Bundesländer plant eine Verbrennung nicht mehr brauchbarer Corona-Masken oder hat diese bereits durchgeführt, wie eine Anfrage der «Welt» bei den Landesgesundheitsministerien ergab.

Ministerium hätte Masken rechtzeitig abgeben sollen

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Kathrin Vogler, kritisierte die Verbrennung. Der Überhang an Masken nach Ende der Maskenpflicht sei absehbar gewesen. Das Ministerium hätte die Masken rechtzeitig an Arztpraxen, Krankenhäuser oder Behinderteneinrichtungen kostenlos abgeben sollen, damit diese keine mehr hätten bestellen müssen, argumentierte sie.

Angesichts des Maskenmangels zu Beginn der Corona-Pandemie hatten das Bundesgesundheitsministerium und der damalige Minister Jens Spahn (CDU) im Frühjahr 2020 mehrere Milliarden Masken gekauft.

Haben Sie noch Schutzmasken zu Hause?

Später wurde vom Bundesrechnungshof eine «massive Überbeschaffung» gerügt. Laut der Behörde ging es um eine Gesamtmenge von 5,8 Milliarden Masken und Ausgaben in Höhe von 6,3 Milliarden Euro.

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