Griechenland: Finanzen nicht mehr von EU-Kommission überwacht
Die Finanzen von Griechenland werden nicht mehr durch die EU-Kommission verstärkt überwacht. Regierungschef Mitsotakis spricht von einem «historischen Tag».
Das Wichtigste in Kürze
- Die Finanzen Griechenlands werden nicht mehr verstärkt durch die EU-Kommission überwacht.
- Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis sprach von einem «historischen Tag».
- Griechenland wurde 2010 schwer von der Eurokrise getroffen.
Darauf hat Griechenland seit fast zwölf Jahren gewartet: Das Ende der verstärkten Überwachung der Finanzen durch die EU-Kommission. Dieses hat der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Samstag verkündet.
Der 20. August 2022 sei ein «historischer Tag für Griechenland und alle Griechen», sagte Mitsotakis im staatlichen Fernsehen. Die Entlassung aus der Kuratel ab dem 20. August hatten in den vergangenen Tagen neben den Finanzministern der Euroländer auch der zuständige EU-Kommissar Paolo Gentiloni genehmigt.
EU lobt Griechenland für Krisenbewältigung
Auch die EU-Kommission lobte die Bemühungen des griechischen Volkes und seiner Regierungen. «Griechenland schliesst heute ein schwieriges Kapitel seiner langen und stolzen Geschichte», erklärte Gentiloni. Angesichts der Corona-Pandemie und des russischen Überfalls auf die Ukraine seien Griechenlands Leistungen umso lobenswerter.
Paschal Donohoe, Präsident der Eurogruppe, sprach auf Twitter von «einer grossen Errungenschaft des griechischen Regierung und des griechischen Volkes».
Mitsotakis betonte, dass auch ohne die Kontrollen keineswegs die Fehler wiederholt werden, die zu der schweren Finanzkrise Griechenlands geführt hatten. Lohnerhöhungen und Steuersenkungen werde es zwar geben, diese aber dürften nicht die Bemühungen für ausgeglichene Finanzen untergraben.
Das Land durchlief ab 2010 eine schwere Finanzkrise und musste in der Folge auf Druck seiner Gläubiger harte Sparmassnahmen umsetzen. Die Griechen verloren dabei rund 25 Prozent ihres Einkommens. Seit 2018 steht Athen finanziell zunehmend auf eigenen Beinen.
