Gericht

Gericht nimmt Anklageschrift gegen türkische Popsängerin Gülsen an

Keystone-SDA
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Türkei,

Die türkische Popsänger Gülsen machte einen Witz über eine religiöse Einrichtung. Nun drohen ihr bis zu drei Jahren Haft.

Gülsen
Popstar Gülsen wurde wegen einem Scherz ins Gefängnis gesteckt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gülsen wurde nach einem Scherz über religiöse Einrichtungen verhaftet.
  • Nun muss sich die türkische Sängerin vor Gericht verantworten.
  • Es drohen bis zu drei Jahre Haft.

Wegen einer vieldiskutierten Aussage über religiöse Bildungseinrichtungen in der Türkei muss sich die prominente Popsängerin Gülsen ab dem 21. Oktober vor einem Gericht verantworten.

In der am Dienstag angenommenen Anklageschrift werde Gülsen unter anderem Volksverhetzung vorgeworfen, berichtete der Staatssender TRT. Der Künstlerin drohen demnach bis zu drei Jahre Haft. Durch ihre Aussagen sei eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit entstanden, zitierte der Sender aus der Anklageschrift.

Die Vorwürfe stehen in Zusammenhang mit Äusserungen auf einem Konzert im April. Dort hatte die Sängerin gesagt, die «Perversität» eines Kollegen sei auf dessen Zeit an einer Imam-Hatip-Schule zurückzuführen - Gülsen sagte, sie habe nur gescherzt. Imam-Hatip-Schulen sind staatliche Bildungseinrichtungen, die einen Schwerpunkt auf religiöse Ausbildung legen.

Gülsens Verhaftung löste grosse Empörung aus

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan war etwa Schüler einer solchen Schule. Aufgrund der zunehmenden Zahl der religiösen Schulen werfen Kritiker der Regierung eine Islamisierung der Türkei vor. In der türkischen Verfassung ist die Trennung von Staat und Religion festgeschrieben.

Gülsen Bayraktar Colakoglu, wie die Sängerin mit vollem Namen heisst, war erst verhaftet und Anfang vergangener Woche in den Hausarrest entlassen worden. Das Vorgehen gegen die beliebte Sängerin löste nicht nur unter Künstlern im Land grosse Empörung aus.

Gülsen ist bekannt für ihre öffentliche Solidarisierung mit LGBT+, und sie wurde auch dafür bereits mehrfach aus religiösen und Pro-Regierungskreisen kritisiert.

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