Eine Reihe von Institutionen und Persönlichkeiten haben sich in einem Genfer Appell für die «sofortige» Freilassung von Julian Assange zusammengeschlossen.
Wikileaks julian assange
Julian Assange wurde vom FBI ausspioniert. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Genfer Appell spricht sich für die «sofortige» Freilassung von Julian Assange aus.
  • Sie forderten die Schweiz und andere Länder auf, den Wikileaks-Gründer aufzunehmen.

Eine Reihe von Institutionen und Persönlichkeiten haben sich in einem Genfer Appell für die «sofortige» Freilassung von Julian Assange zusammengeschlossen. Sie forderten am Freitag die Schweiz und andere Länder auf, den Wikileaks-Gründer aufzunehmen.

«Wir, die Bürger von Genf und anderswo, lancieren den 'Genfer Appell', um die sofortige Freilassung von Julian Assange zu fordern», so die Unterzeichner, zu denen auch die Genfer Stadtpräsidentin Frédérique Perler und Ständerat Carlo Sommaruga (SP/GE) gehören.

Die Unterzeichner fordern die britische Justiz, die über eine Berufung der USA zu entscheiden hat, auf, die Auslieferung Assanges abzulehnen, da sie diese als Bedrohung und «verheerend» für die Pressefreiheit ansieht.

175 Jahre Gefängnis für Assange

Der 49 Jahre alte Australier steht wegen der Veröffentlichung von mehr als 700'000 geheimen Dokumenten über militärische und diplomatische Aktivitäten der USA aus dem Jahr 2010 vor Gericht und muss in den USA mit bis zu 175 Jahren Gefängnis rechnen.

Er wurde im April 2019 verhaftet, nachdem er sich sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London verschanzt hatte, wohin er auf Kaution geflohen war. Gegen ihn wurden aus Schweden Vergewaltigungsvorwürfe erhoben, die inzwischen fallen gelassen wurden.

Statue wird eingeweiht

Eine Statue des Australiers wurde am Freitag an den Bains des Pâquis enthüllt und wird am Samstag offiziell eingeweiht.

Mehrere Befürworter des «Genfer Appells» baten den neuen US-Präsidenten Joe Biden, der am 16. Juni für sein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Genf sein wird, den Auslieferungsantrag fallen zu lassen.

Die britische Justiz hatte erst im Januar die Auslieferung des Wikileaks-Gründers verweigert, aber die US-Regierung legte später Einspruch gegen die Entscheidung ein.

Das Genfer Kantonsparlament hatte im Februar 2020 vom Bund ein humanitäres Visum für Assange gefordert und dazu mit deutlicher Mehrheit eine Resolution verabschiedet. Die Kantonsregierung wurde darin aufgefordert, beim Bundesrat zu intervenieren.

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