Mit diesen Ferien-Souvenirs kriegst du Zoll-Ärger
Was in den Ferien harmlos wirkt, kann teuer werden – und seltene Tiere das Leben kosten. Der «WWF» warnt vor gefährlichen Mitbringseln.

Das Wichtigste in Kürze
- Jedes Jahr werden Millionen von Seepferdchen und Reptilien für Souvenirs getötet.
- Der Besitz verbotener Andenken kann beim Schweizer Zoll zu hohen Bussen führen.
- Auch auf dem Menü verstecken sich bedrohte Arten – etwa Hai, als Schwertfisch verkauft.
Der Sommer ist da, die Koffer gepackt – und mit der Reiselust beginnt auch der Souvenirrausch. Doch was viele Touristinnen und Touristen als harmloses Mitbringsel sehen, kann fatale Folgen haben: Für bedrohte Tierarten, für die Artenvielfalt – und auch für die eigene Geldbörse.
Wie der «WWF Schweiz» warnt, boomt in der Feriensaison der Handel mit exotischen Souvenirs. Jährlich werden weltweit Millionen Seepferdchen getrocknet, mehr als eine Million Krokodile und Warane zu Lederwaren oder Deko verarbeitet. Und das alles für den Tourismus.
Die Auswirkungen sind dramatisch: Viele dieser Tiere stehen unter Schutz, ihre Einfuhr ist verboten und kann mit mehreren Tausend Franken Busse bestraft werden.
René Kaspar, Artenschutzverantwortlicher beim «WWF Schweiz», sagt: «Obwohl viele Produkte harmlos wirken, stammen sie oft von gefährdeten oder geschützten Arten.»

Besonders häufig werden am Schweizer Zoll demnach folgende Souvenirs beschlagnahmt:
● Lederwaren aus Schlangen, Waranen oder Krokodilen
● Schmuck und Dekoartikel aus Elfenbein, Korallen oder seltenem Holz
● Getrocknete Tiere oder Tierteile, etwa Seepferdchen, Haifischzähne oder Tigerknochen
● Shahtoosh-Schals aus Tibet-Antilopenwolle
● Lebende Tiere wie Chamäleons oder Papageien
Sogar Fleisch von Schuppentieren oder Affen taucht immer wieder in Koffern auf. Es ist ein besonders drastisches Beispiel für den globalen Wildtierhandel, der laut «WWF» zur zweitgrössten Ursache des Artensterbens geworden ist.
Auch auf der Speisekarte verstecken sich bedrohte Arten
Auch Tier-Shows oder Selfies mit exotischen Tieren sollten Reisende dringend meiden. «Finger weg von Seestern-Deko, Haifischzähnen oder Delfinshows», so Kaspar.
Doch das Problem beschränkt sich nicht nur auf Souvenirs: Auch auf den Speisekarten vieler Ferienorte landen immer wieder bedrohte Arten.

«Viele vermeintlich frische, lokale Fänge stammen in Wahrheit aus Zuchtanlagen oder fernen Regionen», erklärt Catherine Vogler, Meeresschutzexpertin beim «WWF Schweiz».
Besonders Hai und Rochen werden häufig unkenntlich gemacht und als andere Fischarten verkauft – etwa als Schwertfisch in Italien.
Der «WWF» rät: Wer auf der sicheren Seite sein will, greift in den Ferien besser zu pflanzlichen Gerichten – nicht nur für den Artenschutz, sondern auch für mehr Genuss mit gutem Gewissen.
