Friedensnobelpreis

Friedensnobelpreisträgerin kommt nicht zur Preisverleihung

Keystone-SDA
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Norwegen,

Die diesjährige Friedensnobelpreisträgerin María Corina Machado aus Venezuela bleibt der Preisverleihung in Oslo fern. Grund dafür sind Drohungen.

Machado
María Corina Machado wurde mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • María Corina Machado wurde dieses Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichet.
  • Die Venezolanerin kommt allerdings nicht nach Oslo zur Verleihung.
  • Grund dafür sind Drohungen der venezolanischen Regierung.

Die diesjährige Verleihung des Friedensnobelpreises wird ohne die eigentliche Preisträgerin stattfinden. Die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado wird nach Drohungen der autoritären Führung ihres Landes nicht an der heutigen Preisverleihung im Rathaus von Oslo teilnehmen.

Die 58-Jährige sei derzeit leider nicht in Norwegen und werde auch nicht bei der Preiszeremonie auf der Bühne stehen, sagte der Direktor des norwegischen Nobelinstituts, Kristian Berg Harpviken, dem Rundfunksender NRK. Stattdessen werde ihre Tochter den Nobelpreis in Empfang nehmen und auch eine Rede halten, die ihre Mutter geschrieben habe. Wo sich Machado aufhalte, wisse er nicht.

Einsatz für die Demokratie in Venezuela

Das norwegische Nobelkomitee hatte im Oktober verkündet, dass die an einem geheimen Ort innerhalb Venezuelas lebende Machado in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wird. Das Komitee sprach ihr den renommierten Preis «für ihren unermüdlichen Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes und für ihren Kampf für einen gerechten und friedlichen Übergang von Diktatur zur Demokratie» zu.

Ist Machado die richtige Friedensnobelpreisträgerin?

Die 58-Jährige widmete die Auszeichnung daraufhin «dem leidenden Volk Venezuelas» sowie US-Präsident Donald Trump für seine Unterstützung der venezolanischen Opposition. Venezuelas autoritärer Präsident Nicolás Maduro bezeichnete sie im Anschluss indirekt als «dämonische Hexe» – ihren Namen nimmt er für gewöhnlich nicht in den Mund.

Machado gilt als einende Kraft der Opposition in Venezuela und entschiedene Widersacherin des seit 2013 autoritär regierenden Maduro. Sie hatte sich 2023 um die Präsidentschaftskandidatur in ihrem Land bemüht, wurde jedoch wegen angeblicher Unregelmässigkeiten von der Wahl im darauffolgenden Jahr ausgeschlossen. Kritiker werfen Maduro systematische Wahlmanipulation vor.

Hohes persönliches Risiko

Machado ist vor geraumer Zeit aus Sorge um ihre Sicherheit innerhalb ihres Landes abgetaucht. Das Nobelkomitee war bislang davon ausgegangen, dass sie für die Preiszeremonie nach Oslo kommen könnte. Sie selbst hatte beteuert, alles daranzusetzen, um für die grösste Ehrung ihres Lebens in die norwegische Hauptstadt reisen zu können.

María Corina Machado Friedensnobelpreis
María Corina Machado erhielt den Friedensnobelpreis für ihre Bemühungen zu einer friedlichen Demokratie in Venezuela. (Archivbild) - keystone

Die venezolanische Staatsanwaltschaft hatte jedoch damit gedroht, Machado aufgrund verschiedener Ermittlungen gegen sie als flüchtig zu betrachten, sollte sie das Land verlassen. Ihr würde damit möglicherweise die Festnahme, ein Einreiseverbot oder Schlimmeres drohen, wenn sie aus Oslo nach Venezuela zurückkehren würde.

«Mir sind alle erdenklichen Verbrechen vorgeworfen worden, bis hin zu Terrorismus», sagte Machado jüngst in einem NRK-Interview. «Das Regime ist sehr deutlich geworden. Maduro hat gesagt, dass sie mich töten werden, wenn sie mich erwischen.»

Verhinderte Nobelpreisträger absolute Ausnahme

Es kommt bei den seit 1901 vergebenen Nobelpreisen nur äusserst selten vor, dass Preisträger ihre Auszeichnungen nicht persönlich in Empfang nehmen können. Fünf Friedensnobelpreisträgern war dies in der Preisgeschichte verwehrt geblieben, weil sie zum Zeitpunkt ihrer Auszeichnung in ihren Heimatländern inhaftiert waren.

Zu ihnen zählten der deutsche Journalist Carl von Ossietzky 1935, die myanmarische Politikerin Aung San Suu Kyi 1991, der chinesische Menschenrechtler Liu Xiaobo 2010 sowie zuletzt der belarussische Anwalt Ales Bjaljazki 2022 und die iranische Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi 2023.

Der vietnamesische Politiker Le Duc Tho war 1973 der bislang einzige Friedensnobelpreisträger, der den ihm zugesprochenen Preis aus freien Stücken ablehnte. Er war damals gemeinsam mit US-Aussenminister Henry Kissinger ausgezeichnet worden und begründete die Zurückweisung des Preises damit, dass in Vietnam immer noch kein Frieden herrsche.

Der Friedensnobelpreis wird traditionell am 10. Dezember feierlich im Osloer Rathaus überreicht – die Zeremonie findet heute um 13.00 Uhr statt. Am selben Tag, dem Todestag von Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896), werden später alle anderen Nobelpreise in den weiteren Kategorien Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Wirtschaftswissenschaften in Stockholm überreicht. Dotiert sind die Preise in diesem Jahr mit jeweils elf Millionen schwedischen Kronen (rund eine Million Euro) pro Kategorie.

Kommentare

User #1334 (nicht angemeldet)

Da jubeln die Skigebiete und die MSM . 😂

User #4039 (nicht angemeldet)

Es ist höchste Zeit das diese Ehre einer Transperson zu Teil wird. 😆

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