Die Proteste in Frankreich gegen das Vorgehen der Regierung bei der umstrittenen Rentenreform dauern an. Protestierende blockieren Strassen und Kreisverkehr.
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Demonstranten treten während des Protestes in Paris Tränengaskanister weg. Aurelien Morissard/AP/dpa - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Proteste in Frankreich wegen der Rentenreform dauern an.
  • Auf der Stadtautobahn in Paris kam es zu Blockaden und Verkehrsbehinderungen.
  • Die französische Regierung entschied, die Rentenreform ohne Abstimmung durchzusetzen.

Auf der Stadtautobahn in Paris kam es am Freitagmorgen nach einem Aufruf der Gewerkschaft CGT zu zeitweiligen Blockaden und Verkehrsbehinderungen. Laut «Le Parisien» blockierten Protestierende auch in anderen Städten wie etwa in Rennes und Brest vorübergehend Strassen und Kreisverkehre.

Auch Gymnasien und Universitäten wurden teils von protestierenden jungen Leuten blockiert, wie etwa in Clermont-Ferrand und Lille. Einige Raffinerien kündigten erneute oder verlängerte Streiks an. Die Versorgung der Tankstellen mit Kraftstoff kam bislang aber nicht ins Stocken.

Die streikende Müllabfuhr in Paris wurde unterdessen am Freitag vom Polizeipräfekten zum Dienst verpflichtet. Abfuhr von rund 9000 Tonnen aufgehäuften Mülls aus den Strassen müsse so beginnen. Die Behinderungen im öffentlichen Nahverkehr und bei der französischen Bahn blieben am Freitag überschaubar.

Im südfranzösischen Toulon aber besetzten Demonstranten Bahngleise und brachten den Zugverkehr zum Erliegen, berichtete der Sender BFMTV.

Renteneintrittsalter auf 64 Jahre erhöht

Die französische Regierung hatte am Donnerstagnachmittag kurzfristig entschieden, die umstrittene Rentenreform ohne die eigentlich anstehende Abstimmung in der Nationalversammlung durchzuboxen. Sie griff zu einem Sonderartikel der Verfassung, um das wichtigste Reformprojekt von Präsident Emmanuel Macron umzusetzen.

Das Renteneintrittsalter wird dadurch von 62 auf 64 Jahre erhöht. Die Sorge war, dass doch nicht genügend Abgeordnete der Reform zustimmen. Wegen ihres Vorgehens muss sich die Regierung nun voraussichtlich am Montag einem Misstrauensvotum stellen. Ein Erfolg gilt als wenig wahrscheinlich.

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