Am Montag unternahmen fast 700 Migranten eine Bootsreise über den Ärmelkanal nach Grossbritannien. Seit dem Brexit nehmen solch gefährliche Fahrten zu.
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Migranten auf einem Boot. (Symbolbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auf kleinen Booten fuhren am Montag rund 700 Migranten über den Ärmelkanal.
  • Seit dem Brexit und der Corona-Pandemie nehmen diese gefährlichen Fahrten zu.
  • Die Überfahrten werden von der konservativen Regierung in London nicht gutgeheissen.

Fast 700 Migrantinnen und Migranten haben am Montag auf kleinen Booten die gefährliche Fahrt über den Ärmelkanal nach Grossbritannien unternommen. Das sei der Tagesrekord in diesem Jahr, teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag mit.

Insgesamt haben seit Jahresbeginn knapp 17'100 Menschen die Meerenge überquert. Im Vorjahr waren es zu einem ähnlichen Zeitpunkt erst knapp 9500. Im vergangenen November kam es im Ärmelkanal zu einem tragischen Unglück: 27 Menschen starben, nachdem ihr Schlauchboot kenterte.

Überfahrten nahmen seit dem Brexit zu

Die Überfahrten von Frankreich nach Grossbritannien sind der konservativen Regierung in London ein Dorn im Auge. Die Überfahrten haben seit Brexit und Pandemie unter anderem aufgrund strengerer Kontrollen auf den Landwegen zugenommen.

Die Kontrolle über die eigenen Grenzen zu gewinnen, war eines der zentralen Versprechen der Brexit-Kampagne. Die Briten wollen daher bestimmte Aslysuchende verschiedener Nationalitäten nach Ruanda ausfliegen. Sie haben dafür einen umstrittenen Pakt mit dem ostafrikanischen Land geschlossen.

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ARCHIV - Eine Gruppe von mutmasslichen Migranten überquert den Ärmelkanal in Richtung Dover. Foto: Gareth Fuller/PA Wire/dpa - sda - Keystone/PA Wire/Gareth Fuller

Beide verbliebenen Kandidaten für die Nachfolge des scheidenden Premierministers Boris Johnson wollen an dem Plan festhalten. In diesem sehen die Vereinten Nationen einen Bruch internationalen Rechts.

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