Während der Corona-Pandemie sollen Ärzte in Deutschland falsche Atteste ausgestellt haben. Nun werden 84 Objekte in mehreren Bundesländer durchsucht.
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Arzt mit Stethoskop. (Symbolbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland sollen Ärzte während der Corona-Pandemie falsche Atteste ausgestellt haben.
  • 84 Objekte wurden in mehreren deutschen Bundesländern durchsucht.

Wegen des Verdachts auf Erstellung falscher Gesundheitszeugnisse in der Corona-Pandemie hat die Polizei 84 Objekte in mehreren deutschen Bundesländern durchsucht.

Insgesamt 225 Beamte seien an der Aktion am Donnerstag in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Brandenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg beteiligt gewesen. Das teilte die Polizei in Dresden am Freitagmorgen mit.

Die Anfangsermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden richten sich laut Polizei gegen eine Ärztin aus Sachsen. Sie stehe im Verdacht, «unrichtige Gesundheitszeugnisse» im Zusammenhang mit dem Coronavirus ausgestellt zu haben. In ausgestellten Gefälligkeitsattesten seien unter anderem Unverträglichkeiten beim Tragen einer medizinischen Maske oder ein unbegrenztes Impfverbot bescheinigt worden.

Ärztin hat Geld verlangt

Für die Atteste soll die Ärztin Geld verlangt und damit etwa 60'000 Euro eingenommen haben. Die Durchsuchung der Wohn- und Geschäftsräume der Beschuldigten erfolgte demnach bereits im März 2022, die Auswertung dauere an.

Die neuerlichen Durchsuchungen richten sich laut Mitteilung gegen Unterstützer der Ärztin oder Menschen, die das Angebot in Anspruch genommen hätten. Ermittelt wird in dem Zusammenhang auch gegen vier Bedienstete der Polizei Sachsen, die sich mutmasslich unrichtige Atteste ausstellen liessen. Bei den Durchsuchungen am Donnerstag wurden insgesamt 317 mutmasslich unrichtige Atteste sichergestellt.

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