EU erlaubt bald zwei Liter Flüssigkeit im Handgepäck
Die kleinen Duschgel-Tuben im Handgepäck haben am Flughafen bald ein Ende. Die EU will Spezial-Scanner erlauben – und bis zu zwei Liter Flüssigkeit.

Das Wichtigste in Kürze
- Die strengen Flüssigkeitsbeschränkungen bei Flügen werden bald gelockert.
- Künftig können Fluggäste bis zu 2 Liter Flüssigkeiten mit an Bord nehmen statt bisher 1.
- Auch sollen die 100-ml-Beschränkungen pro Behälter der Vergangenheit angehören.
- Moderne Scanner erkennen Flüssig-Sprengstoff auch in grösseren Behältern besser.
Nicht mehr als 100 Milliliter Flüssigkeit pro Duschgel-Fläschchen dürfen Flugreisende seit Jahren ins Handgepäck packen. Doch mit dieser lästigen Regel soll es nun endlich vorbei sein.
An einigen Flughäfen können dann bis zu zwei Liter Flüssigkeit mitgeführt werden – statt bisher insgesamt ein Liter.
Voraussetzung: Die EU muss Spezial-Scannern zustimmen, die Flüssig-Sprengstoffe besser aufspüren können. Derzeit bereitet die Europäische Kommission laut einem Bericht des Senders «Euronews» eine Änderung der EU-Richtlinien vor.

Alles könnte nun ganz schnell gehen: An den ersten Flughäfen sei bereits «in den kommenden Tagen» damit zu rechnen, dass die Scanner zum Einsatz kommen dürfen.
Moderne Scanner sind bereits an vielen Flughäfen im Einsatz
An mehreren Flughäfen gibt es unterdessen schon seit einiger Zeit entsprechende Scan-Technik. Darunter befinden sich gleich sieben italienische, wie die Zeitung «Corriere della Sera» schreibt, etwa Mailand und Turin.
In Deutschland wird der neue Scanner laut der «Bild» etwa an den Flughäfen in Frankfurt/Main, Berlin und München schon eingesetzt.
Dass derzeit dennoch weiter eine strenge Mengenbeschränkung bei Flüssigkeiten besteht, liegt an der Europäischen Kommission. Diese behielt die 100-ml-Grenze für Gele, Aerosole und Flüssigkeiten zunächst bei, bis einige technische Probleme gelöst werden.
Das ist laut dem «Euronews»-Bericht inzwischen geschehen. Die Europäische Zivilluftfahrtkonferenz (ECAC) gab vergangenen Monat ihr Okay.
Zuvor hatten Tests gezeigt, dass die neuen Scanner Flüssig-Sprengstoff auch in grösseren Behältern sehr sicher erkennen können.
Neue Regeln werden nicht an allen Flughäfen gelten
Wann genau die Lockerung erfolgt, ist bisher noch unklar. Eventuell noch im Juli oder aber dann im August dürfte es wohl so weit sein.
Das Problem jedoch: Nicht an allen Flughäfen wird die Zwei-Liter-Erlaubnis gelten. Voraussetzung ist nämlich, dass vor Ort entsprechende Scanner vorhanden sind. Das ist aktuell aber längst nicht überall der Fall.
Ausser in der EU gab es zuletzt auch in Grossbritannien Bestrebungen, die Flüssigkeitsregeln zu lockern. Eigentlich sollte die 100-ml-Beschränkung dort bereits im vergangenen Sommer fallen. Doch daraus wurde nichts, weil es an vielen Flughäfen bei der Scanner-Nachrüstung haperte.
Seit 2006 gelten die Mengenbeschränkungen für Flüssigkeiten im Handgepäck. So soll verhindert werden, dass Terroristen Flüssig-Sprengstoff an Bord schmuggeln können. Pro Behälter dürfen maximal 100 Milliliter Flüssigkeit mitgeführt werden. Die Behälter müssen zudem in eine durchsichtige Tüte gepackt werden.