Jüngste Umfragen legen nahe, dass der türkische Präsident Erdogan bei den nächsten Wahlen um sein Amt fürchten müsste. Seinen grössten Herausforderer versucht Erdogan nun zu diskreditieren.
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Kemal Kilicdaroglu, Oppositionsführer in der Türkei, tritt bei den im Mai geplanten Präsidentenwahlen gegen Amtsinhaber Erdogan an. - Burhan Ozbilici/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist seinen stärksten Herausforderer bei den bevorstehenden Wahlen wegen Treffen mit der prokurdischen Partei HDP scharf angegangen.

Sein Gegenkandidat Kemal Kilicdaroglu habe den parlamentarischen Arm einer «Terrororganisation» zum Partner gemacht, sagte Erdogan am Mittwochabend nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.

Die HDP hatte zuvor entschieden, für die Präsidentenwahl am 14. Mai keinen eigenen Kandidaten aufzustellen. Beobachter schliessen daraus, dass sie die Bewerbung Kilicdaroglus unterstützt. Die Stimmen der HDP-Wähler könnten entscheidend sein.

Erdogan setzte die HDP dem Bericht zufolge erneut mit der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK gleich, was die HDP entschieden von sich weist. Vor dem Hintergrund der Terrorismusvorwürfe droht ihr noch vor der Präsidenten- und Parlamentswahl ein Verbot. Kilicdaroglu geht als gemeinsamer Kandidat von sechs Oppositionsparteien ins Rennen. Erdogan bezeichnete die HDP als «heimlichen Partner» des Sechser-Bündnisses. Umfragen zufolge muss der 69 Jahre alte Präsident, der bereits seit zwei Jahrzehnten regiert, um sein Amt fürchten.

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