Der türkische Präsident Erdogan ermuntert Athen dazu, die Tore zur EU für Flüchtlinge zu öffnen. Er kritisiert die Griechen für ihren Umgang mit den Migranten.
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Der türkischer Präsident Erdogan. - POOL/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der türkische Präsident Erdogan rät Athen, Migranten in andere EU-Staaten durchzulassen.
  • Er wirft den Griechen vor, Flüchtlinge unrechtmässig in die Türkei zurückzuschicken.
  • Griechische Sicherheitskräfte sollen Migranten gefoltert und sogar getötet haben, sagt er.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Griechenland dazu ermuntert, Migranten an der gemeinsamen Grenze in Richtung anderer EU-Länder durchzulassen.

«Mach die Tore auf»

«Hey Griechenland, diese Menschen kommen nicht zu dir und bleiben, sie kommen zu dir und gehen in andere Länder Europas. Warum störst du dich daran?», sagte Erdogan am Sonntag auf einer Veranstaltung anlässlich des Weltfrauentags in Istanbul. «Mach du doch auch die Tore auf», sagte Erdogan weiter an Griechenland gerichtet.

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Migranten an der türkisch-griechischen Grenze. - AFP

Zugleich kritisierte Erdogan das Nachbarland scharf. Er warf Griechenland vor, Migranten, die es in die EU geschafft haben, unrechtmässig in die Türkei zurückzuschicken, zu «schlagen», zu «töten» und zu «foltern». Niemand erhebe die Stimme gegen solch unmenschliche Aktionen, kritisierte Erdogan. Das Gegenteil sei der Fall, Griechenland werde sogar noch unterstützt.

Migranten getötet?

Nach türkischen Angaben war am vergangenen Mittwoch ein Migrant von griechischen Sicherheitskräften erschossen worden. Auch vergangenen Montag soll ein Migrant an der türkisch-griechischen Grenze getötet worden sein. Athen wies das entschieden zurück.

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Migranten und Polizisten an der griechisch-türkischen Grenze. - AP

Erdogan hatte vor rund einer Woche erklärt, die Grenzen in die EU seien für Flüchtlinge und andere Migranten geöffnet. Daraufhin machten sich Tausende Menschen auf den Weg zur griechischen Grenze, wo noch immer viele von ihnen ausharren. Griechenland drängt die Migranten immer wieder auch mit dem Einsatz von Tränengas zurück.

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