Nach Drohnensichtung: Flugbetrieb in München läuft wieder

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Deutschland,

Wegen Drohnensichtungen mussten am Flughafen München rund 20 Flüge gestrichen werden. Mittlerweile wurde der Betrieb wieder aufgenommen.

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Die Polizei sperrte nach einer Drohnensichtung den Flughafen München. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Münchener Flughafen wurde wegen einer Drohnensichtung gesperrt.
  • Rund 20 Flüge mussten deswegen gestrichen werden.
  • In den letzten Tagen kam es in mehreren Ländern zu ähnlichen Vorfällen.

Der Flugbetrieb am Flughafen München läuft seit dem frühen Morgen wieder. Das teilte die Bundespolizei mit. In der Nacht zum Freitag waren siebzehn Flüge wegen einer Drohnensichtung ausgefallen.

Die Ausfälle betrafen rund 3.000 Passagiere. Sie verbrachten die Nacht in aufgestellten Feldbetten in Terminals oder in Hotels.

Zuvor hatten mehrere Menschen von Drohnensichtungen berichtet. Die Deutsche Flugsicherung sperrte daraufhin die Start- und Landebahnen. Es gebe noch keinen neuen Ermittlungsstand, teilte die Bundespolizei mit.

Start- und Landebahnen gesperrt – Flüge umgeleitet

Nach Angaben der Bundespolizei hatten mehrere Menschen am Abend von einer Drohne in der Nähe des Flughafens berichtet. Später habe es auch Sichtungen über dem Flughafengelände gegeben. Ob es sich um eine oder mehrere Drohnen handelte, war zunächst unklar.

Die Deutsche Flugsicherung habe daraufhin am späten Abend die Start- und Landebahnen gesperrt, hiess es. Die Beamten der Landes- und Bundespolizei hätten das Gelände überwacht und nach Flugobjekten sowie Verdächtigen abgesucht – ohne Erfolg. Auch ein Polizeihubschrauber war demnach im Einsatz.

München
Rund 20 Flüge konnten vom Münchner Flughafen wegen der Drohnensichtung nicht abheben. - keystone

Insgesamt fielen nach Angaben des Betreibers am Donnerstagabend 17 Flüge aus. Ein Passagier sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass das Flugzeug schon auf der Startbahn gewesen sei, dann aber wieder zurück zum Terminal gerollt sei.

Ab etwa 22.15 Uhr waren auch Landungen nicht mehr möglich: 15 Flüge seien stattdessen nach Stuttgart, Nürnberg, Wien und Frankfurt umgeleitet worden, wie der Betreiber auf der Internetseite des Flughafens schrieb.

Nach Angaben des Betreibers wurden Decken, Getränke und Snacks an die gestrandeten Passagiere verteilt. Zudem seien in den Terminals Feldbetten aufgestellt worden.

Drohnen-Vorfälle nehmen deutschlandweit zu

Am Münchner Flughafen gilt ein Nachtflugverbot für den regulären Passagierverkehr zwischen Mitternacht und 5.00 Uhr morgens. Grundsätzlich sind nach Angaben des Betreibers nur Nachtluftpost- und Vermessungsflüge der Deutschen Flugsicherung in dieser Zeit zugelassen.

Bis Sonntag läuft noch das Münchner Oktoberfest. Das grösste Volksfest der Welt zieht jährlich mehrere Millionen Besucherinnen und Besucher aus anderen Städten und Ländern an. Auch sie könnten durch die Einschränkungen im Flugverkehr betroffen sein.

Das Oktoberfest war am Mittwoch wegen einer Bombendrohung für einen halben Tag geschlossen worden.

Bereiten dir die vermehrten Drohnen-Sichtungen Sorgen?

Der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV (Arbeitsgemeinschaft deutscher Verkehrsflughäfen), Ralph Beisel, sagte, der Vorfall zeige einmal mehr, wie verletzlich der Luftverkehr gegenüber illegalen Drohnenflügen sei.

«Der Luftverkehr braucht klare Zuständigkeiten und eine schlagkräftige Drohnendetektion und Abwehr.» Die Entscheidung, ob eine Drohne eine Gefahr darstelle und wie sie abgewehrt werde, sei und bleibe eine hoheitliche Aufgabe von Bundes- und Landespolizei.

Ermittlungen gegen Unbekannt – schon 144 Drohnen-Störungen 2025

Erst vergangene Woche waren über Schleswig-Holstein Drohnen gesichtet worden. Die Behörden prüfen den Verdacht, wonach Drohnen über kritische Infrastruktur geflogen sind, unter anderem über ein Kraftwerk in Kiel.

Die Staatsanwaltschaft Flensburg leitete in der Nacht zum Freitag ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt ein. Wegen der teilweise im Verbund erfolgten Drohnenüberflüge liege der Anfangsverdacht einer Straftat des «sicherheitsgefährdenden Abbildens» vor.

Mehrfach hatten Drohnen in der vergangenen Woche auch den Luftverkehr in Dänemark gestört und für Verunsicherung und Chaos gesorgt.

Störungen mit Drohnen an den Flughäfen hierzulande haben nach Angaben der Deutschen Flugsicherung deutlich zugenommen.

Vor gut einer Woche hatte das Unternehmen, das zu 100 Prozent dem Bund gehört, mitgeteilt, im laufenden Jahr 2025 seien bis Ende August bereits 144 Behinderungen durch Drohnen registriert worden.

Im Vorjahr seien es im selben Zeitraum 113 Vorkommnisse gewesen, im Jahr 2023 nur 99. Allein am Flughafen Frankfurt am Main, dem grössten deutschen Drehkreuz, wurden in diesem Jahr bereits 35 Behinderungen gezählt.

Kommentare

User #5371 (nicht angemeldet)

Es sind keine Drohnen, es sind Ausserirdische.

User #5214 (nicht angemeldet)

Ist wie bei der Autobahnpolizei ..... müsste halt an jedem Flughafen die Super-Drohne stationiert sein, die die andere dann einkassiert .......

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