Wenn Drohnen Flughafen lahmlegen: Wie steht es um Abwehrmassnahmen?
In den letzten Tagen haben Drohnensichtungen über mehreren europäischen Flughäfen für Verunsicherung gesorgt. Nun stehen Abwehrmassnahmen auf dem Prüfstand.

Immer häufiger werden Drohnen über europäischen Flughäfen gesichtet, was erhebliche Auswirkungen auf den Flugbetrieb hat. Allein in den vergangenen Tagen waren laut «Tagesschau» vier dänische Flughäfen von unidentifizierten Drohnen betroffen.
Starts und Landungen mussten mehrfach ausgesetzt werden, um Gefahren für Passagiere auszuschliessen. Auch militärische Standorte gerieten gemäss der «Deutschen Welle» ins Visier der Drohnen.
Die Schweiz setzt angesichts solcher Drohnenvorfälle auf modernisierte Abwehrtechnologien. Laut des «SRF» werden dabei Radar- und Störsysteme sowie Kanonen diskutiert, die jedoch erst nach 2030 verfügbar seien.
Reaktionen europäischer Behörden
Am Flughafen Zürich existiert bereits eine fünf Kilometer grosse Verbotszone für Drohnen, wie der Airport darlegt. Nur mit spezieller Bewilligung dürfen im dortigen Luftraum Drohnen gestartet werden.
Verstösse gegen diese Bestimmungen werden umgehend geahndet, so die Kantonspolizei Zürich. Für besonders riskante Zwischenfälle stehen laut den Verantwortlichen seit Kurzem Detektionssysteme bereit, die Drohnen in Echtzeit orten.
In Deutschland kommen technische Störmittel, Netzgewehre oder Spezialdrohnen zur Anwendung, heisst es laut einer Analyse des Portals «Graf Kerssenbrock». Dies diene der Deeskalation, bevor eine Drohne im Bedarfsfall abgeschossen werden muss.
Bedingungen für den Abschuss von Drohnen
Ein Abschuss ist immer Ultima Ratio und unterliegt strengen gesetzlichen Regeln, so «Graf Kerssenbrock». Abgeschossen werden darf eine Drohne über dem Flughafen nur, wenn von ihr unmittelbare Gefahr für Menschen oder kritische Infrastruktur ausgeht.

Ziel der Behörden bleibe zunächst, die Steuerverbindung der Drohnen zu unterbrechen oder sie sicher zu landen. Staaten wie Litauen oder Polen haben derweil ihre Rechtsgrundlagen angepasst, wie «Stuttgarter Nachrichten» berichtet.
Experten sind sich einig: Die Bedrohung durch Drohnen bleibt dynamisch. Auch das deutsche Innenministerium mahne laut der «Zeit», dass Abwehrsysteme ständig angepasst werden müssten.