Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert angesichts der Gräueltaten im Ukraine-Krieg, stärker gegen Russland vorzugehen.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj während dem Ukraine Krieg. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Angesichts des Ukraine-Kriegs fordert Wolodymyr Selenskyj Massnahmen.
  • Der ukrainische Präsident pocht auf ein Öl-Embargo gegen Moskau und weitere Sanktionen.
  • Kürzlich wurde erneut ein Massengrab mit Zivilisten in einem Vorort von Kiew gefunden.
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Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in Kiew seine Forderung nach einem Öl-Embargo gegen Moskau bekräftigt: «Wenn die Tyrannei eine Aggression gegen alles gestartet hat, worauf der Frieden in Europa ruht, müssen wir sofort handeln».

Selenkyj forderte eine Verfolgung von Kriegsverbrechen sowie weitere Hilfe und weiteren Sanktionsdruck gegen Russland. Die Ukraine warf dem russischen Militär unterdessen weitere Gräueltaten vor. Westlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew meldeten die Behörden den Fund Dutzender Leichen.

Die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa warf Russland vor, in allen Regionen der Ukraine Kriegsverbrechen begangen zu haben. Kremlchef Wladimir Putin bezeichnete sie als den «Hauptkriegsverbrecher des 21. Jahrhunderts». Die Ukraine habe 5600 Fälle mutmasslicher Kriegsverbrechen identifiziert.

Russland setzt Raketenangriffe am Wochenende fort

Dazu gehöre auch der Raketenangriff vom Freitag auf den Bahnhof der ostukrainischen Stadt Kramatorsk mit über 50 Toten. «Absolut, das ist ein Kriegsverbrechen», sagte sie am Sonntag dem britischen Sender Sky News.

Die Ukraine rechnet indes nicht mit einem baldigen Treffen Selenskyjs mit Putin zu Verhandlungen über ein Ende des Krieges. Dies sagte Präsidentenberater Mychajlo Podoljak im ukrainischen Fernsehen. Die Ukraine bestehe weiter auf starken Sicherheitsgarantien und zahle dafür einen sehr hohen Preis, meinte Podoljak.

Selenskyj in Butscha
Wolodymyr Selenskyj (M), Präsident der Ukraine, begutachtet den Schauplatz eines Gefechts in Butscha. - dpa

Russland setzte indes seine Raketenangriffe auch am Wochenende fort. Insgesamt seien 86 Objekte innerhalb eines Tages getroffen worden. Dies sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Sonntag. Überprüfbar waren diese Angaben nicht.

Ukrainischer Präsident würdigt Besuche westlicher Politiker in Kiew

In Kiew dankte Staatschef Selenskyj dem britischen Premierminister Boris Johnson und dem österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer für ihren Besuch. Das Treffen mit Johnson zeige, dass es «keine Hindernisse für die Freiheit» gebe, sagte er.

Unterdessen wurden durch Beschuss in der Region Donezk und im nordöstlichen Gebiet Charkiw ukrainischen Angaben mehrere Zivilisten getötet und verletzt. Ukrainische Kräfte hätten bei Angriffen auf russische Truppen am Samstag unter anderem 80 Soldaten getötet. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.

Ukraine Krieg Soldaten Panzer
Ukrainische Soldaten im Ukraine-Krieg in Vollmontur, begleitet von einem Panzerwagen. - keystone

Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sieht Generalsekretär Jens Stoltenberg die Nato in einem «grundlegenden Wandel». «Egal, wann oder wie der Krieg in der Ukraine aufhört: Der Krieg hat bereits langfristige Konsequenzen für unsere Sicherheit».

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