Die EU startet Wettbewerbsverfahren gegen Google
Die EU ermittelt gegen Google wegen unrechtmässiger KI-Datennutzung. Dem Konzern drohen Milliardenstrafen für die Ausbeutung fremder Inhalte.

Die EU hat formelle Untersuchungen gegen den Technologiekonzern Google eingeleitet. Die Behörden konzentrieren sich dabei auf Googles neue KI-gestützte Suchfunktion, die seit kurzem auch in Europa verfügbar sind.
Diese Technologien generieren automatisierte Antworten basierend auf Inhalten von Drittanbietern, ohne deren Urheber angemessen zu entlohnen. Laut der «Zeit» drohen Google bei einer Verurteilung erhebliche Geldstrafen, die bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes betragen können.
Die EU übt Kritik an unfairen Geschäftspraktiken
Teresa Ribera, Vizepräsidentin der EU-Kommission, betont die gesellschaftliche Bedeutung dieser Ermittlungen. Sie argumentiert, dass demokratische Gesellschaften auf vielfältige Medienlandschaften und faire Informationsverteilung angewiesen sind.
Die Kommission wirft Google vor, seine marktbeherrschende Position auszunutzen, um Inhalte ohne Gegenleistung zu verwerten. Webseitenbetreiber hätten praktisch keine andere Wahl, als Googles Bedingungen zu akzeptieren.
Europäische Verlage befürchten durch diese Praktiken erhebliche Einbussen bei ihrer Reichweite. Damit drohen der Finanzierung des Journalismus gravierende Probleme, so der «Spiegel».
Auch YouTube-Inhalte im Fokus der Untersuchung
Ein weiterer Schwerpunkt der Ermittlungen betrifft die Videoplattform YouTube, die ebenfalls zum Google-Konzern gehört. Die Kommission vermutet, dass hochgeladene Videos systematisch für das Training von KI-Modellen genutzt werden.
Content-Ersteller haben keine Möglichkeit, der Verwendung ihrer Videos für KI-Zwecke zu widersprechen, ohne die Plattform komplett zu verlassen. Gleichzeitig erhalten sie keine Vergütung für diese Nutzung ihrer kreativen Inhalte.

Laut «Deutsche Welle» verschafft sich Google dadurch möglicherweise unfaire Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen KI-Entwicklern. Diese haben meist keinen Zugang zu dem umfangreichen Videomaterial.
Googles Reaktion und mögliche Konsequenzen
Der Technologiekonzern weist die Vorwürfe der EU-Kommission entschieden zurück. Eine Unternehmenssprecherin warnt, dass die Ermittlungen Innovationen in einem bereits hochkompetitiven Markt behindern könnten.

Google versichert dennoch, vollständig mit den europäischen Behörden zusammenzuarbeiten. Das Unternehmen steht bereits wegen anderer Wettbewerbsverstösse unter Beobachtung.
Erst vor kurzem musste Google eine Milliardenstrafe wegen seiner Werbepraktiken zahlen, so die «Zeit».
















