Ob Dritter Weltkrieg, Klima- oder andere Katastrophen. «Prepper» bereiten sich auf mögliche Notfall-Szenarien vor. Onlineshops wissen diese Angst zu nutzen.
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Stephan B., Prepper und Internethändler, zeigt in seinem Versandkeller ein Überlebensregal gefüllt mit Lebensmittel. Ob Naturkatastrophe, Blackout oder Atomunfall: Prepper wappnen sich für das Ende der Zivilisation und horten alles, was man zum Überleben brauchen könnte. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Notvorräte anlegen lohne sich, rät das Schweizer Bundesamt für Bevölkerungsschutz.
  • Onlineshops machen sich das zunutze und bieten diverse Produkte – jetzt auch vegane – an.
  • Konsumentenschützer warnen vor überteuerten Produkten.

«Kluger Rat – Notvorrat»: So lautet der Slogan vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz. Genügend Wasser und lagerfähige Lebensmittel zu Hause zu horten, lohne sich. Und auch das deutsche Bundesamt rät: «Essen und Trinken bevorraten.»

Das macht sich der Onlineshop «ration1.de» nun zunutze. In verschiedenen TV-Werbungen wird auf die Ratschläge des Bundesamtes verwiesen und dabei das passende Produkt angepriesen.

ration1.de - Notvorrat anlegen

Stromausfall, Abgeschnittenheit durch Hochwasser, Schnee, Glätte, Strassensperren, Demonstrationen, Baustellen und so weiter, aber auch einfach keine Lust auf Einkaufen: Ein Notvorrat sei immer eine gute Lösung, preist der Online-Shop an.

Auf der Homepage werden diverse Notfall-Kits zum Kauf angeboten. Vom Stromausfall-Kit über einen Not-Rucksack bis hin zu diversen Essens-Notvorräten.

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Von Notvorrat über Stromausfall-Kit bis Not-Gepäck gibts alles beim Online-Händler. - Screenshot ration.de

Von vegan bis laktosefrei

Dabei setzt der Onlineshop auch auf aktuelle Trends. So gibt es die Produkte vegetarisch, vegan oder laktosefrei.

«Unser Angebot richtet sich vorrangig an Familien, die das Thema Notfall-Vorsorge für sich lösen möchten», sagt Geschäftsführer Andreas Michaelis zu «Bento». Kassenschlager seien die Konservendosen, egal ob vegan oder mit Fleisch.

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Die vegane Notfallbox mit diversen Konserven auf «ration1.de». - Screenshot ration1.de

Dass der Shop auf Katastrophe mache, lässt Michaelis nicht gelten: «Wir sehen das nicht als Geschäft mit der Angst, sondern als sinnvolle und verantwortungsbewusste Vorbereitung, die jeder für sich überprüfen sollte.»

Konsumentenschützer warnen

Die Konsumenten-Organisation «Stiftung Warentest» warnt jedoch, dass im Internet verschiedene Anbieter Geschäfte mit der Angst machen würden. Dazu würden sie teure Notfallpakete verkaufen.

Angesprochen würden einerseits sogenannte Prepper – also Menschen, die jederzeit mit einer Katastrophe rechnen und dementsprechend vorbereitet sein wollen. Doch werde auch bei jenen ein Geschäft gewittert, «die sich bislang wenig Gedanken über Krisen gemacht haben».

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Prepper wappnen sich für alle Eventualitäten. - dpa

Doch: «Wer einkauft, was ihm sowieso gut schmeckt, kann den Vorrat ebenso gut regel­mässig verbrauchen und erneuern – und sich teure Extrem-Lang­zeit­nahrung sparen», heisst es bei der Stiftung. Zudem erachte das Bundesamt einen 14-Tage-Vorrat für den Krisenfall als ausreichend.

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