Ein Video soll die vermisste Danka (2) aus Serbien mit zwei Frauen in Wien zeigen. Nun wehrt sich eine der Gefilmten: «Das bin ich mit meiner Tochter!»
Entführung von Danka
Die bald zweijährige Danka ist am 26. März in Serbien verschwunden. - Interpol

Das Wichtigste in Kürze

  • Die zweijährige Danka aus Serbien wird seit dem 26. März vermisst.
  • Das Meitli soll mit zwei Frauen in Wien gesichtet worden sein.
  • Doch die Spur stellt sich nun als falsch heraus.
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Dieser Vermisstenfall beschäftigt nicht nur Serbien, sondern über die Landesgrenzen hinaus: Ende März verschwand die zweijährige Danka spurlos. Das Meitli spielte im Garten eines Familienhauses in Banjsko Polje, einer Vorstadt nahe Bor. Als ihre Mutter kurz ins Haus ging, um Wasser zu holen, war Danka plötzlich weg.

Seither wird über eine mögliche Entführung spekuliert. Mittlerweile wurde der Fall von Interpol übernommen. Auf der Webseite wurde ein Fahndungsfoto des Mädchens veröffentlicht.

Tatsächlich meldete sich nur kurze Zeit später ein Mann und behauptete, Danka in Wien gesehen zu haben. Die Zweijährige soll in Begleitung von zwei Frauen gewesen sein, schilderte er in einer E-Mail an die serbischen Behörden.

Polizei fahndete nach zwei Frauen in Wien

«Es waren zwei Frauen mit dem Kind, die auf Rumänisch miteinander redeten. Sie nannten das Kind bei einem Namen, ich verstand nicht, welchen. Aber das Mädchen reagierte überhaupt nicht darauf.»

Der Mann filmte das Kind und die Frauen sogar und schickte es den Behörden. Seither machten die Aufnahmen in den Medien die Runde. Auch die Wiener Polizei fahndete nach den beiden.

Danka Serbien
Diese Aufnahmen sorgen im Netz für Aufruhr. Sie sollen die vermisste Danka aus Serbien in Wien zeigen. - X/@NinaKis17

Doch nun stellt sich heraus: Bei dem Meitli im Video handelt es sich nicht um die vermisste Danka. Stattdessen ist es eine Frau mit ihrer kleinen Tochter.

Die 36-jährige Mutter zeigt sich gegenüber «Kosmo» schockiert und wehrt sich: «Das bin ich mit meiner Tochter! Es ist nicht Danka!»

«Ich bin seit Sonntag in der Hölle!»

Die vergangenen Tage waren nicht leicht für die Rumänin. Sie schildert: «Was soll ich sagen? Ich bin seit Sonntag in der Hölle! Ich war in Wels, als mich in der Nacht mehrere Nachrichten erreichten, dass ein Video mit meinem Gesicht auf allen sozialen Medien geteilt wird.»

Sie habe sich deswegen an die Polizei gewandt. Denn ihr Gesicht sei in den Medien leicht erkennbar gewesen. «Ich hatte grosse Angst, ich wusste nicht, was ich tun sollte», so die junge Frau. Von den Beamten habe sie keine Hilfe erhalten und sei nach Hause geschickt worden.

Danka Serbien
Das Gesicht der Rumänin war gut erkennbar. Bei dem kleinen Meitli mit ihr handelt es sich um ihre Tochter. - X/@NinaKis17

Was sie aktuell durchmache, sei schrecklich. «Niemand auf der Welt kann verstehen, was für ein Albtraum das ist!» Mittlerweile sei die Polizei bei ihr gewesen und habe sich für das Martyrium entschuldigt. Doch sie möchte das alles nun nur noch hinter sich haben und vergessen.

Bei der zweiten Frau handelt es sich ihr zufolge um eine Freundin, die in Österreich wohnhaft ist. Auch sie hat nichts mit der Entführung von Danka zu tun.

Die Wiener Polizei bestätigt ebenfalls, dass die Identitäten der drei gefilmten Personen geklärt werden konnten. Ein Zusammenhang mit der vermissten Danka könne «eindeutig und ohne jeden Zweifel ausgeschlossen werden».

Neue Spuren zu der verschwundenen Zweijährigen gibt es aktuell keine. Die Fahndung läuft weiter.

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