Am Samstag wurden in Frankreich Knochen des vermissten zweijährigen Buben Émile entdeckt. Nun wollen die Behörden die Geschichte des Grossvaters neu aufrollen.
Émile
Der vermisste Émile ist tot. - Screenshot

Das Wichtigste in Kürze

  • In Frankreich wurden am Osterwochenende Knochen von Émile gefunden.
  • Der Zweijährige galt seit letztem Sommer als vermisst.
  • Die Ermittler haben seinen Grossvater schon lange auf dem Radar.
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Es ist ein schrecklicher Fund, den ein Spaziergänger am Samstag machte: Er entdeckte in der Nähe des Dorfs Haut-Vernet in Frankreich Knochen des seit Sommer vermissten Émile. Damit löste sich die Hoffnung, den Bub noch lebend zu finden, endgültig in Luft auf.

Berührt Sie das Schicksal des in Frankreich vermissten Émile (†2)?

Zum Zeitpunkt seines Verschwindens war der zweijährige Émile bei seinen Grosseltern in den Ferien. Nach eigenen Angaben haben sie ihn am 8. Juli 2023 aus den Augen verloren. Allerdings steht Medienberichten zufolge nun ausgerechnet Opa Philippe im Visier der Ermittler.

Grossvater soll Kinder misshandelt haben

Seit dem Knochenfund seien bereits zwei Häuser der Grosseltern durchsucht worden, heisst es.

Der Grossvater sah sich bereits zuvor mit schweren Vorwürfen konfrontiert, wie kürzlich bekannt wurde. Philippe stand wegen der Vergewaltigung und Misshandlung von Minderjährigen unter Verdacht, berichtete TF1.

Suche nach vermisstem Émile
Freiwillige suchen im südfranzösischen Alpendorf Le Vernet nach dem zweijährigen Émile. (Archiv) - afp

Die Vorfälle sollen sich in den 90er-Jahren im Kinderdorf Riaumont ereignet haben. Zeugen von damals werfen Philippe und einem anderen Mann mehrere Übergriffe vor. Sie sollen in einem extra für Bestrafungen gedachten Raum stattgefunden haben.

Gemäss TF1 hätten sich rund zehn Betroffene zu den Geschehnissen im Erziehungsheim geäussert. Mehrere von ihnen warfen dem Grossvater Anwendung von Gewalt vor. Allerdings gibt es laut den Ermittlern keinen Zusammenhang zwischen den Vorwürfen und dem Verschwinden von Émile.

Anwältin: Ermittler sollen keine Zeit verlieren

Opa Philippe selbst gab die Taten schon zu einem früheren Zeitpunkt teilweise zu. Er habe Ohrfeigen, Tritte oder Faustschläge ausgeteilt. Einzig den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs wies Émiles Opa zurück.

Seine Anwältin moniert, dass im Falle Philippes die Unschuldsvermutung verletzt werde. Zu den Ermittlungen gegen ihn sagt sie: «Die einzige Angst meines Mandanten ist, dass die Ermittler dadurch Zeit für Émile verlieren.»

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