Die Wanderin, die die Knochen von Émile (†2) in Frankreich gefunden hatte, brachte diese direkt zur Polizei. Die Ermittler ärgern sich über diesen Schritt.
Émile
Der vermisste Émile ist tot. - Screenshot

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Wochenende wurde der Schädel des vermissten zweijährigen Émile in Frankreich gefunden.
  • Eine Wanderin hatte die Überreste aufgehoben und direkt zur Polizei gebracht.
  • Die Ermittler ärgern sich über die Finderin, da sie den Tatort kontaminiert haben könnte.
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Am Samstag machte eine Wanderin einen schrecklichen Fund in der Nähe des Dorfs Haut-Vernet in Frankreich: Die Knochen des seit Sommer vermissten Émile. Damit löste sich die Hoffnung, den Zweijährigen noch lebend zu finden, endgültig in Luft auf.

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, hatte die Finderin, den Schädel des kleinen Jungen entdeckt. Die Frau hatte den Schädel demnach mit blossen Händen aufgehoben und direkt auf das Kriminalforschungsinstitut der Nationalen Gendarmerie gebracht. Dort seien die Knochen schliesslich mithilfe von einer DNA-Analyse dem kleinen Émile zugeordnet worden.

Berührt Sie das Schicksal des in Frankreich vermissten Émile (†2)?

Die Entdeckung hat seither für viel Gesprächsstoff gesorgt. Wie französische Medien berichten, ärgern sich die Ermittler vor allem über die Handhabung der Knochen. Statt diese zu berühren, hätte die Wanderin demnach die Behörden rufen sollen. Es sei die Kontamination des Tatorts riskiert worden, heisst es.

Es gab kein Telefonnetz im Fundgebiet

Der Journalist Joseph Macé-Scaron kommentierte die Geste der Spaziergängerin gegenüber «CNEWS» als «unverantwortlich». «Der Tatort wurde dauerhaft beschädigt», sagte er. Eine mit den Ermittlungen vertraute Quelle sagte gegenüber «Le Figaro»: «Wir hätten es vorgezogen, wenn sie nichts angefasst hätte. Das hat uns wirklich geärgert.»

Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, gebe es für das Handeln der Wanderin eigentlich eine einfache Erklärung. Die Überreste befanden sich «in einem von Natur umgebenen und nicht leicht zugänglichen Gebiet», in dem es kein Telefonnetz gebe.

Somit sei es der «Anwohnerin» nicht möglich gewesen, die Polizei oder sonst jemanden zu kontaktieren. Sie habe sich daher dazu entschieden, den Schädel aufzuheben, statt in Gefahr zu laufen, ihn aus den Augen zu verlieren.

Knochen von Émile werden auf Hinweise untersucht

Die Knochen des kleinen Émile befinden sich derzeit in den Händen von Gerichtsmedizinern und des IRCGN von Pontoise FR. Sie hoffen insbesondere, eine Todesursache zu ermitteln, die den Ermittlungen eine neue Richtung geben könnte.

Die durchgeführten Analysen müssten feststellen, ob es eine Veränderung der Knochen gegeben habe, sagte eine Polizeisprecherin gegenüber «Le Point». Verschieden Fragen müssten geklärt werden: «Hat es Schläge gegeben, gibt es Spuren von Tierzähnen, die die Knochen bewegt haben könnten?»

Suche nach vermisstem Émile
Freiwillige suchen im südfranzösischen Alpendorf Le Vernet nach dem zweijährigen Émile. (Archiv) - afp

Antworten auf diese Fragen, werde man auf den Knochen finden, so die Sprecherin. Und: «Die Knochen werden uns vielleicht erlauben, eine Hypothese aufzustellen».

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