Coronavirus: Keine Strafe für Impfwillige bei falschem Pass
In Frankreich werden Personen mit einem falschen Impf-Pass nicht mehr bestraft. Aber nur, wenn sie sich dafür gegen das Coronavirus impfen lassen.

Frankreich verzichtet bei Menschen mit einem gefälschten Corona-Impfpass künftig auf eine Strafe, wenn die Betroffenen sich gegen Corona impfen lassen. Das geht aus einer neuen Anweisung der Gesundheitsbehörden vom Montag hervor.
Für die Impfzentren wurde ein Verfahren zur Löschung gefälschter Zertifikate aus dem landesweiten Register geschaffen. So muss nun die Polizei nicht mehr über Fälschungen informiert werden.

Die französische Regierung war kürzlich von rund 200'000 gefälschten Impfnachweisen ausgegangen, die im Land im Umlauf sind. Mehrfach wurden Kriminelle gefasst, die Daten von Impfpersonal gehackt hatten, um damit Tausende gefälschte Pässe zu erstellen.
Booster-Impfung in Frankreich ab vier Monaten nötig
Verkürzt wurde in Frankreich ab Dienstag die Frist für die Booster-Impfung gegen das Coronavirus. Sie ist nun spätestens vier Monate nach der Grundimmunisierung erforderlich, um einen Impf- und Genesenen-Nachweis zu erhalten. Ohne diesen sogenannten «Pass Vaccinal» ist eine Teilnahme am öffentlichen Leben nur eingeschränkt möglich.
Er wird bei Sport- und Kulturveranstaltungen, in Kinos, Cafés und Restaurants sowie bei Reisen per Flugzeug und Fernzug verlangt. Nach jüngsten Zahlen haben 78,9 Prozent der Bevölkerung eine Grundimmunisierung und 55,2 Prozent eine Auffrischimpfung erhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer in Frankreich einen gefälschten Impfpass dabei hat, kommt künftig ohne Strafe davon.
- Dies aber nur, wenn die Betroffenen sich dafür gegen Corona impfen lassen.
- Die französische Regierung schätzte, dass rund 200'000 gefälschte Pässe im Umlauf sind-