Eine deutsche Krankenschwester verabreichte 8000 Menschen eine Salzlösung anstelle einer Impfung gegen Corona. Zudem soll sie ihren Impfpass gefälscht haben.
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Hat eine Impfgegnerin in Deutschland die Impfkampagne behindert? - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine deutsche Krankenschwester soll 8000 Impfwilligen eine Salzlösung gespritzt haben.
  • Nun wird ihr auch noch Urkundenfälschung vorgeworfen.
  • Medienberichten zufolge besitzt die Frau einen Fake-Impfpass.

Eine Frau im niedersächsischen Friesland soll 8000 Menschen statt einer Corona-Impfung eine Kochsalzlösung gespritzt haben. Doch das ist noch nicht alles: Nun wird ihr auch noch Urkundenfälschung vorgeworfen.

Laut Informationen der «NDR» soll die Krankenschwester ihren Impfpass gefälscht haben. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg will sich heute Donnerstag noch dazu äussern.

Über 8000 Menschen müssen nochmals gegen Corona geimpft werden

Bereits im April wurde bekannt, dass eine Impfzentrum-Mitarbeiterin sechs Menschen eine Kochsalzlösung spritzte. Als Grund gab sie damals an, dass ihre eine Ampulle mit dem Impfstoff gegen das Coronavirus heruntergefallen sei. Nach dem Vorfall hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen.

Nun kommt der Verdacht auf, dass die Frau nicht nur sechs, sondern über 8000 Menschen mit der Lösung injiziert hat. Deshalb müssen bis zu 8,7 Prozent der Kreisbevölkerung nochmals geimpft werden.

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Eine Person erhält eine Impfung. (Archiv) - dpa

Heiger Scholz, Leiter des niedersächsischen Corona-Krisenstabs, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur DPA: «Die Ermittlungen deuten darauf hin, dass die Krankenschwester absichtlich so gehandelt hat.»

Verdacht reicht noch nicht zur Anklage

In der Zwischenzeit hat sich auch ihr Anwalt zu Wort gemeldet. Er widerspricht den Äusserungen der Polizei und des Landkreises. Christoph Klatt sagt gegenüber dem Evangelischen Pressedienst EPD, seine Mandantin habe nie Kochsalz-Impfdosen verabreicht.

Stattdessen habe sie versucht, eine versehentlich zerbrochene Ampulle auszugleichen. Dafür habe sie die Spritzen mit Resten aus mehreren anderen Ampullen aufgezogen.

Gegen die Krankenschwester wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Die Polizei entdeckte auf der Facebook-Seite der Frau impfkritische Posts. Der Verdacht auf eine Manipulation der Spritzen reicht zur Anklage allerdings noch nicht aus.

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