In Deutschland hat eine Impfzentrum-Mitarbeiterin über 8000 Menschen eine Kochsalzlösung gespritzt. Sie müssen nun alle gegen Corona nachgeimpft werden.
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Hat eine Impfgegnerin in Deutschland die Impfkampagne behindert? - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Mitarbeiterin hat zugegeben, sechs Menschen Kochsalzlösung gespritzt zu haben.
  • Sie soll aber über 8000 weitere Besucher im Impfzentrum nicht geimpft haben.
  • In einem Chat hat sie «corona-kritische Informationen» geteilt.

Bereits im April wurde bekannt, dass eine Mitarbeiterin eines Impfzentrums Kochsalzlösung statt des Vakzins verabreicht hatte. Sie habe damit nach eigenen Angaben vertuschen wollen, dass ihr eine Ampulle mit dem Stoff heruntergefallen war. Sie ist nach dem Vorfall im niedersächsischen Friesland entlassen worden, die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.

Nun erhärtet sich der Verdacht, dass die Frau nicht nur sechs Impfwilligen die ungefährliche, aber nutzlose Kochsalzlösung gespritzt haben soll. Gemäss dem friesländischen Landrat könnten bis zu 9673 Impfungen und über 8000 Menschen betroffen sein. Bis zu 8,7 Prozent der Kreisbevölkerung muss deshalb nochmals gegen das Coronavirus geimpft werden.

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Die Impfkampagne in Deutschland gegen das Coronavirus hatte Ende 2020 begonnen. - dpa-infocom GmbH

Die Ermittlungen deuteten darauf hin, dass die Frau mit Absicht so gehandelt habe. Dies sagte Heiger Scholz, Leiter des niedersächsischen Corona-Krisenstabs, zur dpa. Sie soll «als Impfgegnerin» in grossem Umfang Kochsalzlösung statt des Vakzins gegen das Coronavirus verimpft haben.

Die Polizei wollte sich gegenüber der Presseagentur nicht dazu äussern. Sie teilte aber mit, dass die Frau über einen Chat «corona-kritische Informationen» verbreitet habe. Die Verdächtige liess über ihre Anwälte verlauten, dass die Kochsalz-Injektion ein «einmaliger Vorfall» gewesen sei. Eine politische Motivation habe es nie gegeben.

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