Am Wochenende demonstrierten in mehreren europäischen Städten Tausende gegen die Massnahmen zum Coronavirus. Dabei kam es zu Ausschreitungen.
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Im holländischen Rotterdam legten Demonstranten am Wochenende Brände. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Wochenende kam es in Europa zu mehreren Demonstrationen gegen die Corona-Massnahmen.
  • Vielerorts kam es zu gewalttätigen Krawallen.
  • Einige Demonstranten legten Brände und griffen auch Polizeibeamte an.

Europaweit nimmt die Anzahl Neuinfektionen mit dem Coronavirus stark zu. Immer mehr Länder ziehen daraus Konsequenzen und verschärfen ihre Corona-Massnahmen.

Mit dem Kurs der Regierungen sind jedoch viele nicht einverstanden. Am Wochenende fanden in mehreren europäischen Städten Demonstrationen mit tausenden teils sehr gewaltbereiten Teilnehmern statt.

Tausende demonstrierten vor Lockdown in Wien

In Wien (AU) trieb der ab heute Montag geltende Lockdown am Samstag rund 40'000 Menschen auf die Strasse. Auseinandersetzungen mit der Polizei liessen nicht lange auf sich warten: Einige machten ihrem Ärger laut Medienberichten dadurch Luft, dass sie die Beamten mit Eiern oder Bierdosen bewarfen.

Wien Demonstration Coronavirus
Tausende demonstrierten am vergangenen Samstag in Wien gegen die neuen Corona-Massnahmen.
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Vor dem ab heute Montag geltenden Lockdown gingen in Wien Tausende auf die Strasse.
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Viele Demonstranten missachteten die FFP2-Maskenpflicht.
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Die Polizei war am Samstag in Wien mit einem Grossaufgebot im Einsatz.
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Der Verkehr in der Innenstadt wurde weitgehend lahmgelegt.

Der Verkehr in der Innenstadt wurde weitgehend lahmgelegt – laut einem Polizeisprecher herrschte eine «aufgeheizte Stimmung». Die Demonstranten zündeten wiederholt Feuerwerkskörper.

Viele Teilnehmer missachteten die geltende FFP2-Maskenpflicht. Rund 1300 Polizisten standen in der österreichischen Hauptstadt im Einsatz.

In der österreichischen Stadt Linz verübten zwei Personen einen Brandanschlag auf ein Polizeiauto. Die Verdächtigen gaben zu, sie hätten die zwei Polizisten töten wollen.

Ausschreitungen bei Demos in den Niederlanden

Vor einer Woche trat in den Niederlanden wieder ein Teil-Lockdown in Kraft. Daraufhin kam es das ganze Wochenende lang in verschiedenen niederländischen Städten zu Ausschreitungen. Bereits am Freitagabend eskalierte eine unbewilligte Demonstration in der Hafenstadt Rotterdam: Die Demonstranten steckten Polizeiautos, Trottoirs, Elektro-Roller und Strassen in Brand und warfen Stühle und Feuerwerkskörper. Es kam auch zu Gewalt gegenüber Polizeibeamten: Einsatzkräfte wurden mit Steinen beworfen und laut Medienberichten durch die Stadt gejagt.

Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort. Sie setzte Wasserwerfer ein und feuerte zuerst Warnschüsse, dann auch gezielte Schüsse ab. Der Staatsanwaltschaft zufolge wurden vier Personen verletzt.

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In Rotterdam legten Demonstranten in der Nacht auf Samstag Brände.
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Tausende demonstrierten gegen die 2G-Regel.
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Demonstranten setzen in Rotterdam einen Elektro-Roller in Brand.
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Ein ausgebranntes Auto nach der Demonstration gegen die Massnahmen zum Coronavirus in Rotterdam.
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Ein Polizeiauto wurde beschädigt.

Am Samstagabend setzten sich die Krawalle fort: Unter anderem in Den Haag gingen gewaltbereite Demonstranten auf die Strasse. Auch hier wurden Brände gelegt und Feuerwerkskörper geworfen – dies mehrheitlich von Jugendlichen. Eine Person warf einen Stein durch das Fenster einer Ambulanz. Fünf Polizeibeamte sollen verletzt worden sein.

In der Nacht auf Montag kam es in niederländischen Städten zum dritten Mal in Folge zu Ausschreitungen. Insgesamt seien seit Freitag 145 Demonstranten festgenommen worden, wie die Nachrichtenagentur AFP schreibt.

Coronavirus: 35'000 Demonstranten in Brüssel

Auch in der belgischen Hauptstadt Brüssel fand am Wochenende eine Demonstration statt. Die Polizei schätzt die Anzahl Teilnehmer der Demonstration am Sonntag auf 35'000. In der Nähe vom Regierungsviertel kam es zu Krawallen, die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein.

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Protest in Brüssel gegen die Auflagen zum Coronavirus. - AFP

Einige Demonstranten zeigten sich gewaltbereit: Sie bewarfen Polizisten mit Gegenständen, zündeten Holzpaletten an und beschädigten Polizeiautos. Mindestens ein Demonstrant und zwei Polizisten wurden verletzt.

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