Corona-Pandemie belastet Erholung der Tourismusbranche

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Deutschland,

Sommer ist Reisezeit. Doch von dem Niveau vor der Corona-Krise ist die Tourismusbranche noch weit entfernt. Beim Reisekonzern Tui kommt ein Problem mit Grossbritannien hinzu.

Eine Urlauberin geniesst das sommerliche Wetter am Ostseeufer in Timmendorfer Strand. Foto: Ulrich Perrey/dpa
Eine Urlauberin geniesst das sommerliche Wetter am Ostseeufer in Timmendorfer Strand. Foto: Ulrich Perrey/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Pandemie setzt der Tourismusbranche weiter zu.

Der Frankfurter Flughafen arbeitete sich im Ferienmonat Juli zwar weiter aus dem Tief.

Der weltgrösste Reisekonzern Tui rechnet aber wegen schwacher Buchungen aus Grossbritannien insgesamt mit einem schwächeren Sommergeschäft als bislang.

Das Reiseangebot in den wichtigsten Urlaubsmonaten soll statt 75 Prozent nun nur noch 60 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019 erreichen, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. In Deutschland will Tui allerdings auf 75 bis 80 Prozent kommen.

Tui berichtete von einem starken Buchungsanstieg in den vergangenen Wochen. Insgesamt zählt der Konzern bisher rund 4,2 Millionen Buchungen für den Sommer. Die Preise lägen dabei im Schnitt neun Prozent höher als im Sommer 2019.

«Der deutsche Markt ist im Juli schon gut gelaufen», sagte Tui-Vorstandschef Fritz Joussen in einer Telefonkonferenz. Viele Kunden buchten ihre Reisen wegen der anhaltenden Unsicherheit jedoch äusserst kurzfristig. «Dort, wo wir die unternehmerische Freiheit haben, neu zu starten, sind wir sehr erfolgreich. Wo wir eingeschränkt werden und die Regierungen Unsicherheit schaffen, spiegelt sich das in unseren Buchungen wider», sagte der Manager.

So hatte die Regierung in London eine grüne Liste mit Ländern aufgestellt, in die heimische Urlauber reisen können, ohne nach der Rückkehr in Quarantäne zu müssen. Allerdings strich sie wenig später Portugal wieder von der Liste. Viele Urlauber traten die vorzeitige Rückreise an, andere stornierten ihre Reisen oder buchten gar nicht erst. Im abgelaufenen Quartal habe Tui in England unter dem Strich praktisch keine Buchungen hinzubekommen, berichtete Joussen.

Im vergangenen Quartal konnte Tui den Verlust eindämmen. Mit 935 Millionen Euro lag das Minus gut ein Drittel niedriger als im ersten Corona-Lockdown ein Jahr zuvor. Damals war das Geschäft wegen der Reisebeschränkungen fast vollständig zusammengebrochen.

Die Fluggastzahl am grössten deutschen Airport Frankfurt erreichte im Ferienmonat Juli mit knapp 2,85 Millionen den höchsten Wert seit Beginn der Pandemie, wie der Betreiber Fraport mitteilte. Das waren mehr als doppelt so viele Reisende wie ein Jahr zuvor, aber immer noch 59 Prozent weniger als vor Beginn der Krise im Juli 2019. Fracht und Luftpost legten im Vergleich zu Juli 2020 um 31 Prozent auf mehr als 192 200 Tonnen zu.

Für dieses Jahr rechnet Fraport-Chef Stefan Schulte in Frankfurt mit «unter 20 bis 25 Millionen» Fluggästen. 2020 war die Passagierzahl auf weniger als 19 Millionen eingebrochen, nachdem der Flughafen 2019 mit mehr als 70 Millionen ein Rekordjahr verzeichnet hatte. Schulte erwartet dieses Niveau erst in den Jahren 2025 oder 2026 wieder.

Auch nach Einschätzung des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft braucht es einen langen Atem. In diesem Jahr könnte ein Drittel der Verkehrsleistung von 2019 erreicht werden, sofern sich die jüngste Erholung fortsetzt, erklärte der Verband unlängst. Bei weiteren Impfungen, zurückgehenden Reisebeschränkungen und einer robusten Konjunktur seien im kommenden Jahr 80 Prozent der Vorkrisen-Zahlen drin. «Das Niveau von 2019 würde hingegen erst auf Höhe von 2025 erreicht werden.»

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