Genaues weiss man nicht - das gilt auch für den weiteren Verlauf des Coronavirus. Doch ein paar Einschätzungen geben Experten. Dazu gehören weitere Mutationen.
coronavirus
Eine rote «Schmelzkurve» zeigt auf einem Monitor im Labor von Bioscientia die «Delta-Variante» des Virus. - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Experten mutiert das Coronavirus langsamer als andere Viren.
  • Die sogenannte Immunevasion könnte in Zukunft aber entscheidend sein.
  • Virologen sind sich aber einig, dass noch einige Mutationen folgen werden.

Epsilon, Lambda, Pi oder Omega: Das griechische Alphabet hält noch 20 Buchstaben bereit, die nach Delta folgen. Obwohl etwa die Varianten Epsilon und sogar Lambda bereits existieren, reicht das Alphabet noch eine Zeit lang aus. Dies, sollte das Coronavirus weiter mutieren und neue relevante Mutanten hervorbringen. Doch wie kann es aus virologischer Sicht weitergehen?

Zahl der Varianten bleibt «überschaubar»

Die Antwort auf diese Frage gleicht einem Blick in die Glaskugel. Dennoch wagen einige Forscher Prognosen und sind sich vor allem in einem Punkt sicher: Das Coronavirus wird sich weiter verändern. Allerdings geht der Präsident der Gesellschaft für Virologie, Ralf Bartenschlager, davon aus, dass die Zahl der Varianten «überschaubar» bleibt. Man könne jedoch noch nicht sicher sagen, ob noch relevante Mutanten folgen.

Im Vergleich zu anderen Viren mutiere das Coronavirus langsam, sagt der Professor für Molekulare Virologie an der Uni Heidelberg. Das liege am relativ grossen Genom. «Wenn das Genom lang und länger wird, kann man sich nicht mehr viele Fehler erlauben», so Bartenschlager. Die Enzyme des Virus müssten sehr genau arbeiten, viele Fehler würden repariert.

Ralf Bartenschlager coronavirus
Der Virologe und Krebsforscher Ralf Bartenschlager sitzt in einem Labor der Abteilung für Molekulare Virologie am Zentrum für Infektiologie des Universitätsklinikums Heidelberg. - Keystone

Auch Richard Neher von der Uni Basel ist sicher: «Das Virus wird sich kontinuierlich weiterentwickeln, wie wir das von anderen Coronaviren des Menschen oder von Grippe auch kennen.» Coronaviren aus dem Tierreich seien vor allem in der Region des Spike-Proteins sehr variabel. Dieses sitzt aussen und ist wichtig für die Infektion.

Somit sei kein natürlicher Stopp zu erwarten. «Aber wie diese Evolution die Eigenschaften der Viren verändert. Und wie viel Spielraum das Virus in dieser Hinsicht hat. Das ist im Moment nicht klar», so der Biophysiker.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

AlphabetGrippeCoronavirus