Vor dem Auslaufen einer wichtigen Frist haben Experten vor rechtlichen Problemen für Hunderttausende in Grossbritannien lebende EU-Bürger gewarnt.
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Nach dem Brexit streiten sich Paris und London um Fischerei-Lizenzen in britischen Hoheitsgewässern. - DPA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 30. Juni endet die Antragsfrist für das sogenannte EU-Settlement-Programm
  • Bürger, die sich nicht anzumelden, kann die Aufenthaltsbewilligung entzogen werden.
  • Experten warnen nun vor weiteren Problemen.

Vor dem Auslaufen einer wichtigen Frist haben Experten vor rechtlichen Problemen für Hunderttausende in Grossbritannien lebende EU-Bürger gewarnt.

Am 30. Juni endet die Antragsfrist für das sogenannte EU-Settlement-Programm. Es ermöglicht in Grossbritannien lebenden EU-Bürgern weitgehend die gleichen Rechte wie vor dem Brexit zu behalten.

Auch Schweizer müssen sich anmelden

«Alle, die sich bis zur Deadline nicht beworben haben werden sofort und unwiderruflich ihr Aufenthaltsrecht verlieren», heisst es. Diese Menschen seien dann sogar gefährdet, abgeschoben zu werden. Hunderttausende könnten betroffen sein.

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Eine Flagge der Europäischen Union und eine Flagge von Grossbritannien wehen vor dem Parlament in Westminster. - dpa

Antragsberechtigt für das Programm sind EU-Bürger sowie Menschen aus Norwegen, Island, Liechtenstein und der Schweiz. Für besonders gefährdet, die wichtige Frist zu verpassen, halten die Experten ältere Menschen, Pflegekinder oder Obdachlose.

Weitere Probleme werden sich zeigen

«Das «EU Settlement Scheme» ist ein grosser Erfolg, da es ein schnelles und effizientes System geschaffen hat. Aber es kommt nun in eine Phase, welche einen sensiblen Umgang erfordert.

In der Regierung muss Pragmatismus und Flexibilität bei schwierigen Fällen gezeigt werden», sagte Catherine Barnard, die stellvertretende Direktorin der Denkfabrik. Bislang haben sich mehr als fünf Millionen Menschen auf den Settlement-Status im Vereinigten Königreich beworben.

Probleme könnten auch dadurch entstehen, dass Bürger mit Settlement-Status keinen physischen Nachweis über ihr Aufenthaltsrecht haben. «Es gibt kein Papier, das man seinem Vermieter oder Arbeitgeber unter die Nase halten kann», sagte Barnard. Die Experten erwarten, dass es einige Zeit dauern wird, bis sich Probleme und Komplikationen in grösserem Masse zeigen.

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