Gegen den Premierminister Boris Johnson wurden erste Misstrauensbriefen eingereicht. Eine missglückte Rede brachte das Fass zum Überlaufen.
Boris Johnson
Johnson will mit dem Abkommen die illegale Migration über den Ärmelkanal deutlich eindämmen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Boris Johnson verliert das Vertrauen seiner Anhänger.
  • Nun wurden erste Misstrauensbriefe gegen den Premierminister eingereicht.
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Das Vertrauen in Premierminister Boris Johnson scheint zu bröckeln. Berichten zufolge soll mindestens ein erster Misstrauensbrief eines Hinterbänklers der eigenen Partei bei dem zuständigen Komitee eingegangen sein. Das berichtete der «Telegraph» am Mittwoch unter Berufung auf Parteikreise.

«Es wird nicht dazu kommen, dass 50 Briefe eingehen, die es (für ein Misstrauensvotum) brauchen würde. Aber es löst Sorge aus», sagte die nichtgenannte Quelle dem üblicherweise regierungsnahen Blatt.

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Der Premierminister Grossbritanniens, Boris Johnson. (Archivbild) - Keystone

Ein weiterer Tory-Politiker gab an, «die üblichen Verdächtigen» hätten das Vertrauen in Johnson verloren und dies in entsprechenden Briefen ausgedrückt. Auch die «Sun» berichtete von mehreren Briefen, die eingegangen seien.

Der konservative Regierungschef ist in den vergangenen Wochen verstärkt unter Druck geraten. Vorwürfe der Korruption und Vetternwirtschaft hatten die Tory-Partei in Verruf gebracht. Kritiker werfen Boris Johnson vor, nicht entschieden genug gegen den «Sleaze» - also Filz - vorzugehen.

Missglückte Rede bringt Fass zum Überlaufen

Zuletzt hatte eine völlig missglückte Rede vor einem führenden Industrieverband, das Fass zum Überlaufen gebracht. Bei dieser verlor der Premierminister zeitweise völlig den Faden. Ein Sprecher der Downing Street beschwichtigte am Dienstag jedoch, Johnson gehe es gut und er habe die Lage im Griff.

Im Londoner Regierungsviertel Westminster wird spekuliert, ob in der Downing Street Nummer 11 derzeit gegen Johnson mobil gemacht werde. Bereits in den vergangenen Monaten hatten sich bei verschiedenen Themen Gräben zwischen dem Premier und seinem Schatzkanzler aufgetan. Zudem gilt der 41-jährige Sunak als Hoffnungsträger seiner Partei und möglicher Nachfolger Johnsons an deren Spitze.

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