Belgien verschärft über die «Osterpause» die Corona-Massnahmen. Man hat beschlossen, «starke und kurze» Massnahmen zu ergreifen.
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Ein Schild weist in einer Fussgängerzone auf die wegen der Corona-Pandemie geltende Maskenpflicht hin. Foto: Zhang Cheng/XinHua/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Belgien hat die dritte Corona-Welle begonnen.
  • Die Neuansteckungen sind um fast 50 Prozent gestiegen.
  • Deshalb hat die Regierung Verschärfungen der Massnahmen beschlossen.

Angesichts der dritten Corona-Welle verschärft Belgien die staatlichen Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie. Ministerpräsident Alexander De Croo kündigte am Mittwoch nach Regierungsberatungen eine vierwöchige «Osterpause» an. Man habe beschlossen, starke, aber kurze Massnahmen zu ergreifen, sagte er.

Friseure müssen schliessen

So dürften nicht systemrelevante Geschäfte Kunden während der «Abkühlungsphase» nur noch mit Termin empfangen. Kontaktberufe wie Friseure müssen schliessen. Im Freien dürfen sich nur noch vier anstelle von zehn Personen mit Maske treffen. De Croo rief erneut eindringlich dazu auf, Kontakte so weit wie möglich einzuschränken.

Friseur Mundschutz
Eine Friseurin mit Mundschutz schneidet einem Kunden die Haare. Foto: Thierry Roge/BELGA/dpa - dpa-infocom GmbH

Mit Blick auf die Schulen sagte der liberale Politiker, dass es ab Montag nur noch Distanzunterricht geben solle. Kindergärten blieben geöffnet. Ziel bleibe, die Schulen nach den Osterferien am 19. April komplett wieder zu öffnen.

Anstieg der Neuinfektionen um 50 Prozent

Die Zahl der Neuinfektionen war in Belgien zuletzt drastisch gestiegen. Je 100 000 Einwohner stieg der Wert in den vergangenen zwei Wochen um 50 Prozent auf 434.

In den vergangenen sieben Tagen infizierten sich täglich 4158 Menschen mit dem Coronavirus. Auch die Zahl der Krankenhauseinlieferungen legte zu. Bereits am Freitag hatte Belgien für Anfang April geplante Lockerungen zunächst aufgeschoben.

Belgien Corona
Den Menschen in Belgien stehen Einschränkungen in weiten Teilen des öffentlichen Lebens bevor. - Keystone

In Belgien gelten schon jetzt strikte Corona-Einschränkungen. Nicht notwendige Ein- und Ausreisen sind verboten. Auch soziale Kontakte in Innenräumen sind weitgehend verboten. Geschäfte sind hingegen seit Anfang Dezember durchgehend geöffnet.

Home-Office-Pflicht

Auch Kontaktberufe wie Friseure durften seit einigen Wochen wieder arbeiten. De Croo erinnerte am Mittwoch erneut an die Home-Office-Pflicht, wann immer möglich. Auch die nächtliche Ausgangssperre bleibe in Kraft, ebenso das Ein- und Ausreiseverbot.

Im Herbst verzeichnete Belgien zeitweise mehr als 20 000 Neuinfektionen am Tag. Das Land konnte die Zahl durch strikte Einschränkungen aber deutlich drücken. Bislang wurden in Belgien 11 Prozent der erwachsenen Bevölkerung mindestens ein mal geimpft, knapp 5 Prozent haben beide Dosen bekommen.

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