Trotz der Pub-Öffnung und anderen Lockerungen sinken die Corona-Zahlen in England. Ein Epidemiologe rechnet vor, wie sich die Briten der Herdenimmunität nähern.
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Grosse Freude bei den Pub-Besuchern. Sorge bei den Wirten. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • 60 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in England hat mindestens eine Impfdosis erhalten.
  • Auch deshalb sollen sich die Briten einer Herdenimmunität nähern, sagen Experten.

Um zwölf Prozent geht in Grossbritannien die Zahl der Corona-Infektionen im Vergleich zum Vortag zurück. Auch die Anzahl der Todesfälle sinkt um 43 Prozent auf 30. Das sind die tiefsten Zahlen in England seit letzten August.

Besonders hinsichtlich der zuletzt erfolgten Lockerungen ein erfreuliches Zeichen für die Briten. Mehrere Regeln wurden angepasst, seit dem 12. April sind auch die Pubs wieder geöffnet. Das führte zu einem regelrechtem Ansturm und sorgte bei den Betreibern für Rekordeinnahmen.

Boris Johnson
Boris Johnson öffnet am 12. April in England die Aussenbereiche von Pubs und Restaurants. - Keystone

Sinkende Infektionszahlen trotz gelockerten Regeln? Für Professor Tim Spector ein Hinweis auf eine Annäherung an die Herdenimmunität.

Der Epidemiologe des King's College London rechnet vor, dass 60 Prozent der erwachsenen Bevölkerung eine Impf-Dosis erhalten habe. Und bis zu zehn Prozent seien durch eine frühere Infektion geschützt.

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Die Öffnung der Aussengastronomie sorgt für grosse Umsätze in England. - dpa

Britisches Impfprogramm verläuft gut

Generell sei es das «beispielhafte Impfprogramm», das die Epidemie auf der Insel langsam aber sicher eindämme, so Spector weiter.

Über die Hälfte der Bevölkerung (rund 32 Millionen Menschen) hat bereits mindestens eine Impfdosis erhalten. Doch Spector weist auch daraufhin, dass aufgrund der Lockerungen weitere Fälle unvermeidbar seien.

Boris Johnson
In England rückt das Impf-Programm zügig voran. - Keystone

Diese Ausbrüche seien aber «kleiner» und «beherrschbarer», weil die aufkommende Herdenimmunität grossflächige Ausbrüche verhindere. Dr. Yvonne Doyle, medizinische Direktorin der Gesundheitsbehörde, hebt aber trotz der guten Zahlen den Mahnfinger.

«Es ist wichtig, sich weiterhin an die Regeln und Schutzmassnahmen zu halten», wird Doyle in der «Dailymail» zitiert. Sie rät den Menschen dringend, sich impfen zu lassen.

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