Erstmals seit fünf Jahren muss die AfD einen Mitgliederschwund verbuchen. Die Partei meint, der Rückgang hätte mit einer «Flurbereinigung» zu tun.
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Das Logo der Alternative für Deutschland (AfD). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutsche Partei AfD verbucht seit 2015 erstmals einen Mitgliederschwund.
  • Anfang 2020 hatte die Partei noch 34'750 Mitglieder, anfangs 2021 sind es nur noch 32'000.
  • Laut AfD wurden viele Mitgliedschaften aufgrund von Nichtzahlungen der Beiträge beendet.

Die Zahl der AfD-Mitglieder ist im vergangenen Jahr erstmals seit 2015 gesunken. Wie ein Sprecher am Montag auf Anfrage mitteilte, hatte die Partei zu Beginn dieses Jahres rund 32'000 Mitglieder. Anfang 2020 gehörten seinen Angaben zufolge noch 34 750 Menschen der rechtspopulistischen Partei an.

Beendigung der Mitgliedschaft durch die AfD

Teilweise erklärt sich der Mitgliederschwund laut der Partei durch eine Bereinigung der Kartei. «Etwas über 1400 der Nettoverluste resultieren aus Beendigung der Mitgliedschaft durch die AfD aufgrund Nichtzahlung der Beiträge.» So erklärte der Pressesprecher Peter Rohling den Mitgliederrückgang. Dies sei die «erste richtige Flurbereinigung» seit Gründung der Partei im Jahr 2013 gewesen.

Rechtsextremistischer «Flügel» der Partei

Inwieweit auch die Eskalation der internen Flügelkämpfe im vergangenen Jahr eine Rolle spielt, lässt sich aus den Zahlen nicht ablesen. Allerdings hatte die Auseinandersetzung um den Rauswurf von Andreas Kalbitz 202 zu erheblichen Verwerfungen in der Partei geführt. Andreas Kalbitz war der frühere Brandenburger AfD-Landeschef. Kalbitz gehörte dem formal inzwischen aufgelösten «Flügel» der Partei an, der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft wurde.

Die AfD hatte über Jahre netto kontinuierlich Mitglieder hinzugewonnen. Lediglich im Jahr 2015 zeigte die Kurve nach unten. Im Sommer 2015 hatte der abgewählte Vorsitzende Bernd Lucke gemeinsam mit mehreren Tausend AfD-Mitgliedern der AfD den Rücken gekehrt.

Wirtschaftsliberal und bürgerlich-konservativ

Die vielen Mitglieder bezeichneten sich mehrheitlich als wirtschaftsliberal und bürgerlich-konservativ. Sie gründeten eine eigene Partei, die heute Liberal-Konservative Reformer (LKR) heisst.

Eine erste Berechnung durch die AfD hatte vor einem Jahr für Anfang 2020 eine Zahl von 35 100 Mitgliedern ergeben. Diese wurde später korrigiert.

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