2025: Zahl der Neubauten in Europa sinkt
Die Fertigstellung neuer Wohnungen in Europa fällt 2025 voraussichtlich auf rund 1,55 Millionen Einheiten – das ist der niedrigste Wert seit zehn Jahren.

Die Zahl der fertiggestellten Neubauten in Europa erreicht 2025 den tiefsten Stand seit zehn Jahren. Es werden laut Prognosen rund 1,55 Millionen neue Wohneinheiten erwartet, so die «Handelszeitung».
Das entspricht einem Rückgang um 5,5 Prozent gegenüber 2024, wie die Forschergruppe «Euroconstruct» berichtet, der das ifo Institut angehört.
Besonders in Deutschland verhindert laut Experten der starke Anstieg der Baukosten eine rasche Belebung des Marktes. Im europäischen Ausland sind hingegen erste Erholungstendenzen sichtbar sind, berichtet «ifo Institut».
Nord-Süd-Gefälle beim Wohnungsbau in Europa
Auch die Analyse von «baustoffmarkt-online» bestätigt den Negativtrend. In Deutschland droht der Wohnungsneubau 2026 auf nur noch 175'000 Einheiten zu sinken, 15 Prozent weniger als im Vorjahr.

Gleichzeitig zeigen sich positive Signale aus Nordeuropa, wo insbesondere Schweden, Dänemark, Finnland und Norwegen mit steigenden Fertigstellungen rechnen können. In Schweden wird bereits 2025 wieder mehr Wohnraum geschaffen, so «baustoffmarkt-online».
Wohnungsbau in der Schweiz bleibt 2025 robust
Nach Angaben von «Munich Strategy» unterscheidet sich die Entwicklung im Wohnungsbau deutlich zwischen den Ländern. Während Spanien bis 2026 mit einem leichten Anstieg der Neubauten rechnet, bleibt Deutschland im beschleunigten Rückgang.

In den meisten europäischen Ländern wird laut Experten unter Bedarf gebaut, was den Druck auf die Wohnungsmärkte weiter erhöht.
In 2025 werden nur in Irland, Polen und der Schweiz mehr als fünf Wohnungen pro 1000 Einwohner fertiggestellt. Gemessen an der Bevölkerung bauen damit nur wenige Länder genügend Wohnungen, um den Bedarf zu decken.
Ursachen: Hohe Kosten und Fachkräftemangel
In Frankreich liegt der Wert bei 3,7, in Deutschland, Grossbritannien und Spanien nur etwas über zwei Einheiten. Italien bildet mit 1,6 Wohnungen pro 1'000 Einwohner das Schlusslicht, wie «bluewin» berichtet.

Als Gründe für den Rückgang nennen Experten hohe Zinsen, Kaufkraftverluste, gestiegene Baukosten und reduzierte staatliche Förderung. Auch Steuererhöhungen und Arbeitskräftemangel bremsen die Bautätigkeit in vielen Ländern, wie das «ifo Institut» betont.
Der europäische Wohnungsmarkt bleibt damit angespannt. Die Nachfrage nach Wohnraum steigt weiter, während das Angebot vielerorts stagniert oder sinkt, so «Munich Strategy».
Ausblick und Expertenmeinungen
Für 2026 erwarten die Experten von Euroconstruct eine leichte Erholung mit einem Plus von drei Prozent bei den Fertigstellungen. Der Bedarf an Wohnraum bleibt hoch, insbesondere in den grossen Metropolen Europas.
Laut Studienautor Dr. Sebastian Theopold durchlaufen die Märkte unterschiedliche Phasen. Einige Regionen erleben einen beschleunigten Rückgang, andere erste Wachstumsimpulse, so «Munich Strategy».