Apple bringt seine Mac-Computer in eine neue Ära: Der Konzern hat die ersten drei Modelle mit einem Chip aus Apples eigener Entwicklung vorgestellt.
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John Ternus präsentiert die drei neuen Mac-Modelle, welche mit Apples hauseigenem Chip versehen sind. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Apple hat die ersten drei Mac-Computer mit hauseigenem Prozessor vorgestellt.
  • Bisher wurde die PC-Branche von Intel-Chips dominiert.
  • Mit dem M1-Chip sollen Apps schneller starten und flüssiger laufen.

Apple bricht aus der eingefahrenen Spur der PC-Branche aus, die bisher von Intel-Prozessoren dominiert wurde. Gleich drei Modelle bekommen stattdessen einen Chip aus Apples eigener Entwicklung. Die Frage ist nun auch, wie stark das in der Branche Schule macht.

Apple verspricht, dass die Computer dadurch deutlich schneller und auch stromsparender arbeiten würden. Mit dem Umstieg kann der Konzern zudem erstmals seine Macs auf derselben Software-Plattform wie seine iPhones und iPads betreiben.

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Eine Darstellung von Apples eigenem M1-Chip. - Keystone

Der Chip mit der Bezeichnung M1 verbindet in einem System unter anderem einen Hauptprozessor mit acht Kernen und den Grafikchip. Apps würden viel schneller als bisher starten und auch anspruchsvolle Programme liefen flüssiger, betonte Software-Chef Craig Federighi. Wie beim iPhone soll ein spezieller Bereich zum Beispiel die Bildbearbeitung mit maschinellem Lernen verbessern.

Macbook Air nur noch mit Apples eigenem Chip

Apple stattete mit dem M1-Chip unter anderen das populärste Mac-Modell aus, das Macbook Air. Es kommt nun ohne einen Lüfter aus. Dank des sparsameren Chips halte die Batterie 15 Stunden Surfen im Web und 18 Stunden Videowiedergabe stand. Das Macbook Air ist der populärste Apple-Computer.

Ausserdem bekommen auch das leistungsstärkere Macbook Pro mit 13-Zoll-Display und der Tischrechner Mac Mini den neuen Apple-Prozessor. Beim Macbook Pro spricht Apple von 17 Stunden Surfzeit und 20 Stunden Videowiedergabe.

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Das aktuelle Macbook Pro ist sowohl mit Apples eigenem sowie mit Intel-Chip erhältlich. - Keystone

Beim Mac Mini und dem Macbook Pro behält Apple zunächst auch Modelle mit Intel-Chips im Angebot. Das Macbook Air gibt es beim Konzern dagegen nur noch mit dem M1. Äusserlich sehen die Geräte aus wie bisher.

PC-Branche bisher von Intel dominiert

Apple bricht mit dem Umstieg aus der eingefahrenen Spur der PC-Branche aus, die bisher von Intel-Prozessoren dominiert wurde. Apples M1-Chips basieren auf der Architektur des Chipdesigners ARM, mit der auch die iPhones und iPads laufen. Damit können die Entwickler auch iPhone-Apps auf die Macs bringen.

Ursprünglich auf Intel-Prozessoren zugeschnittene Mac-Programme, die noch nicht für die Apple-Chips angepasst wurden, sollen unterdessen in Echtzeit «übersetzt» werden. Dabei gebe es keine Leistungseinschränkungen, betont Apple.

Bereits dritter Chip-Wechsel

Der Umstieg kündigte sich bereits seit einiger Zeit an. Auf iPhone und iPad war es gelungen, durch Apples hauseigene Chipentwicklung viel Leistung in kleines Format zu packen. Beim Mac musste der Konzern dagegen wiederholt auf neue Prozessoren von Intel warten. Bei der Ankündigung des Umstiegs im Juni hiess es, er solle binnen zwei Jahren alle Modelle erfassen.

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Apples Software-Chef Craig Federighi erklärt die Vorteile des neuen M1-Chips. - Keystone

Für die Macs ist das der dritte Wechsel der Chip-Plattform. Von Motorola wechselte Apple Anfang der 1990er Jahre zu IBMs PowerPC. Im Jahr 2005 kam dann der Übergang zu Intel.

Die Frage ist nun, ob Apples Beispiel in der Branche Schule machen könnte. Dafür müssten die M1-Macs ihren Nutzern einen spürbaren Vorteil gegenüber Computern anderer Hersteller mit Intel-Chips bieten. Unter anderem Microsoft und Samsung haben bereits Laptops mit Chips auf Basis der ARM-Architektur im Angebot. Sie blieben bisher aber eher Nischenmodelle.

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