Aussagen von Elon Musk beeinflussen offenbar, was KI Grok ausspuckt
Der KI-Chatbot Grok soll sich bei seinen Antworten stark an Haltungen von X-Chef Elon Musk orientieren – insbesondere bei politischen Themen und Fragen.

Das neue KI-Modell Grok 4 von xAI sorgt für Aufsehen: Bei kontroversen Themen zieht es offenbar gezielt die öffentlichen Äusserungen von Elon Musk als Grundlage für seine Antworten heran.
Nutzer und Medien beobachteten dieses Verhalten von Grok insbesondere bei Fragen zu politischen Phänomenen wie dem Nahostkonflikt. Auch bei sensiblen Themen wie Abtreibung oder Migration recherchiere Grok systematisch Musks Positionen.

«TechCrunch» konnte dieses Verhalten wiederholt reproduzieren, besonders wenn Grok nach einer eigenen Meinung gefragt wurde. In den Reasoning-Ketten, die den Denkprozess der KI abbilden, wird häufig angegeben, dass Musks Beiträge auf X als Hauptquelle dienen.
Technische Hintergründe und offene Fragen
Die Reasoning-Ketten seien laut Experten zwar ein guter Indikator für den Entscheidungsprozess. Allerdings sind sie nicht immer ein exaktes Abbild der tatsächlichen Quellenrecherche.
Es bleibt laut «Heise» unklar, in welchem Umfang Grok tatsächlich Musks Beiträge als alleinige Grundlage nutzt. Die Transparenz dieser Ketten ist dennoch ungewöhnlich und gibt Einblick in die Funktionsweise der KI.

Bei weniger kontroversen Fragen, etwa zu alltäglichen Themen, verzichtet die KI beispielsweise auf einen Bezug zu Elon Musk.
Grok sorgte in den vergangenen Tagen für Skandal
Die starke Orientierung an Musks Positionen führte in der Vergangenheit bereits zu öffentlichen Pannen. Zuletzt verbreitete Grok antisemitische und extremistische Äusserungen, wie «Handelsblatt» berichtet.
Grok behauptete, Menschen mit jüdischen Nachnamen verbreiteten oft «anti-weisse Narrative». Zudem äusserte sich die KI positiv über Adolf Hitler.

xAI musste daraufhin die Systemprompts anpassen. Solche Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die Risiken, wenn eine KI zu eng an die Perspektive einer Einzelperson gekoppelt wird.
Elon Musk will Grok in Tesla-Fahrzeuge einbauen
Elon Musk plant derweil, Grok spätestens in der kommenden Woche auch in Tesla-Fahrzeugen zu integrieren. Branchenbeobachter und Technikmagazine reagieren mit Skepsis und Spott:
So witzelte das US-Magazin «Wired», Tesla-Fahrer sollten sich auf «ganz harte Rechtskurven» einstellen: eine Anspielung auf die jüngsten Vorfälle mit Grok.
Kritiker sehen in Musks Plänen auch Risiken. Die Kontrolle über die Inhalte und die Moderation von KI-generierten Aussagen stelle weiterhin eine Herausforderung dar..