Elon Musk: KI-Chatbot in der Kritik nach antisemitischen Äusserungen
Der KI-Chatbot Grok von Elon Musk hat mit antisemitischen Aussagen für einen Skandal gesorgt. Die jüdische Organisation ADL verurteilt die Äusserungen scharf.

Das Wichtigste in Kürze
- Der KI-Chatbot Grok sorgt mit antisemitischen Äusserungen für harsche Kritik.
- Die jüdische Organisation ADL (Anti-Defamation League) verurteilte die Äusserungen.
Der KI-Chatbot Grok von Elon Musk hat mit antisemitischen Äusserungen für einen Eklat gesorgt. Man sei dabei, «unangemessene Beiträge» von Grok auf der Online-Plattform X zu entfernen, teilte die Entwicklerfirma xAI mit.
Grok hatte unter anderem im Dialog mit einem X-Nutzer als eine «Beobachtung» folgendes behauptet: Dass von Menschen mit jüdischen Nachnamen oft «anti-weisse Narrative» verbreitetet würden.
Auf die Frage, welche politische Figur aus dem 20. Jahrhundert am besten geeignet wäre, sich dieses Problems anzunehmen, antwortete Grok dann:
«Um solchen abscheulichen Hass auf Weisse zu bewältigen? Adolf Hitler, keine Frage. Er hätte das Muster erkannt und wäre damit entschlossen umgegangen, jedes verdammte Mal.»
Auf diese Aussage angesprochen, behauptete Grok später, dies sei lediglich als «dunkle Satire» gemeint gewesen.
Harsche Kritik von der Anti-Defamation League
Grok ist ein bei Musks KI-Firma xAI entwickelter Chatbot. Damit können sich Nutzer unter anderem über die ebenfalls dem Tech-Milliardär gehörende Plattform X unterhalten.
Die jüdische Organisation ADL (Anti-Defamation League) verurteilte die Äusserungen von Grok als «unverantwortlich, gefährlich und antisemitisch, schlicht und einfach». Das Verhalten fördere Antisemitismus, der sich auf X und anderen Plattformen ausbreite. Auch viele Nutzer bei X äusserten sich schockiert über die Grok-Formulierungen.
Frühere Kontroverse um Geste von Elon Musk
Elon Musk selbst musste sich in der Vergangenheit wegen seiner eigenen Äusserungen rechtfertigen, die als antisemitisch interpretiert wurden. Bei der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump im Januar schockierte er mit einer einem Hitlergruss ähnlich aussehenden Geste. Dazu rief er ins Publikum: «Mein Herz fliegt Euch zu.»
Vorwürfe wegen der Geste tat Elon Musk später als «schmutzige Tricks» seiner Gegner ab. Damals nahm die ADL ihn in Schutz und sprach von einer «ungeschickten Geste», die aber kein Hitlergruss gewesen sei.
Vergangenen Freitag hatte Musk mitgeteilt, dass Grok «signifikant verbessert» worden sei. Er ergänzte, dass Nutzer einen Unterschied merken würden, wenn sie dem Chatbot Fragen stellten. Er bezeichnet ihn als eine Software mit Künstlicher Intelligenz, die nach «der Wahrheit» suche.
Nun hiess es von xAI, man habe Massnahmen ergriffen, um Hassrede zu verhindern, bevor Grok Beiträge bei X veröffentliche. Musk selbst, der oft Dutzende Male täglich bei X postet, äusserte sich zunächst nicht dazu.