Elon Musk hat Fokus doch nicht auf Tesla und erntet Kritik
Elon Musk will mit der neuen «America Party» das US-Zweiparteiensystem herausfordern und sagt Donald Trump offen den Kampf an. Dafür wird er aber kritisiert.

Elon Musk hat überraschend die Gründung einer eigenen Partei angekündigt. Die «America Party» soll den Amerikanern ihre Freiheit zurückgeben und als Alternative zu den Republikanern und Demokraten dienen, berichtet «ntv».
Musk kritisiert insbesondere Trumps neues Steuer- und Ausgabengesetz, das das Land in den Bankrott treibe. Der Bruch zwischen Musk und Trump ist somit spürbar tief: Musk hatte Trump im Wahlkampf mit rund 300 Millionen Dollar unterstützt, sich aber nach dessen Amtsantritt zunehmend von ihm distanziert.

Nach kurzer Tätigkeit als Berater für Bürokratieabbau zog sich Musk im Mai zurück und bezeichnete Trumps Steuerpaket als «ekelhafte Abscheulichkeit». Trump drohte daraufhin, staatliche Subventionen für Musks Unternehmen zu streichen.
Herausforderungen für die neue Partei
Die Gründung einer dritten Partei in den USA ist historisch schwierig.
Das politische System wird nämlich seit über 160 Jahren von Republikanern und Demokraten dominiert.
Musk steht daher vor Hürden wie dem Mehrheitswahlrecht, Gerrymandering und komplexen Wahlzulassungsregeln, die auch ihn vor Herausforderungen stellen. So fasst es die «New York Times» zusammen.
Erfolgschancen in der Schwebe
Experten sehen die USA zudem als wenig offen für erfolgreiche dritte Parteien, da nur der Sieger eines Wahlbezirks gewinnt.
Musk plant auch, sich auf umstrittene Wahlkreise zu konzentrieren, um republikanischen Kandidaten Stimmen abzujagen.
Dies könnte indirekt den Demokraten nützen und das politische Gefüge aufmischen, ohne das Zweiparteiensystem komplett zu brechen, erläutert «SRF». Ob die «America Party» mehr als ein PR-Coup ist, bleibt aber offen.
Elon Musk setzt auf wirtschaftsliberale Agenda
Inhaltlich verfolgt Elon Musk eine rechtskonservative und wirtschaftsliberale Linie. Er fordert Ausgabendisziplin, Senkung der Staatsschulden und Deregulierung des Staates.
Zudem will er gegen Korruption und Verschwendung vorgehen und die politische Macht dezentralisieren. Die Partei soll vor allem Wähler ansprechen, die sich von Trump und dem aktuellen Establishment nicht mehr vertreten fühlen.
Die Ankündigung erfolgte am US-Unabhängigkeitstag, begleitet von einer Umfrage auf Musks Plattform X. Hierbei sprachen sich 65 Prozent der Teilnehmer für eine neue Partei, wobei offen blieb, welche Rolle Musk einnimmt.
Tesla und Investoren reagieren zurückhaltend
Die Tesla-Aktie hat nach dem Wahlboom wieder an Wert verloren und notiert aktuell nahe dem Niveau vor Trumps Wahlsieg. Ein Investor, Azoria Partners, verschiebt die Notierung eines Tesla-Fonds und fordert den Vorstand auf, Musks politische Ambitionen zu klären.

Die Parteigründung untergrabe das Vertrauen der Aktionäre, dass Musk sich künftig auf das Unternehmen konzentrieren werde, so Azoria-Chef James Fishback. Elon Musk bleibt zwar mit seinen anderen Firmen wie SpaceX, xAI und Neuralink aktiv.
Allerdings sorgt die politische Ablenkung für Unsicherheit bei Investoren, wie «ntv» weiter berichtet. Die kommenden Monate werden somit zeigen, ob Musk mit seiner «America Party» tatsächlich Einfluss auf die US-Politik nehmen kann.