Nach Behördenangaben ist die Zahl der bestätigten Infektionen in China am Sonntag auf etwa 14'500 gestiegen. Zudem gibt es bereits über 300 Todesfälle.
Coronavirus - China
Reisende in Peking tragen Mundschutz an einem Bahnhof, als Schutz vor dem Coroanvirus. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus breitet sich in China weiter aus.
  • Erstmals musste eine Stadt ausserhalb der Provinz Hubei unter Quarantäne gestellt werden.
  • Laut chinesischen Behörden gibt es etwa 14'500 bestätigte Infektionen und rund 300 Tote,

In China ist die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus nach Behördenangaben vom Sonntag auf rund 14'500 gestiegen. Mehr als 300 Menschen starben bereits.

Von China hat sich das Virus in mindestens 24 weitere Länder ausgebreitet. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO starb in der philippinischen Hauptstadt Manila erstmals ein Infizierter ausserhalb Chinas.

Es handle sich um einen Chinesen aus der Millionenstadt Wuhan, dem Ausgangsort der Infektion. Seine 38-jährige Partnerin, die mit ihm eineinhalb Wochen zuvor eingereist war, wurde ebenfalls positiv getestet.

Erstmals Stadt ausserhalb der Provinz Hubei unter Quarantäne

In China wurde erstmals eine Stadt ausserhalb der Provinz Hubei de facto unter Quarantäne gestellt. In der Neun-Millionen-Einwohner-Metropole Wenzhou an der Ostküste dürfe nur noch ein Mensch pro Haushalt alle zwei Tage auf die Strasse, um das zum Leben Notwendige einzukaufen, teilten die örtlichen Behörden mit. Sie setzten den öffentlichen Verkehr aus und schlossen 46 Autobahn-Mautstellen.

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Mitarbeiter tragen Mundschutz in einer Produktionshalle eines Unternehmens zur Fertigung von Schutzanzügen. - dpa

In den vergangenen Wochen waren bereits einige Städte in Hubei, darunter die Metropole Wuhan, mit zusammen mehr als 50 Millionen Einwohnern unter Quarantäne gestellt worden.

Aufruf zur Verschiebung von Hochzeiten

Die chinesische Regierung rief am Wochenende ausserdem dazu auf, Hochzeiten zu verschieben und Trauerfeiern in kleinem Rahmen abzuhalten, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Der Reiseverkehr in China nahm allerdings wieder zu, weil am Montag die wegen des Virus verlängerten Neujahrsferien enden.

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Blick auf die Baustelle in Wuhan, auf der das neue Huoshenshan-Krankenhaus entstehen soll. - dpa

Unterdessen verkündeten Staatsmedien, am Montag solle ein Spital in Wuhan offiziell eröffnen, das wegen der vielen Virus-Patienten im Schnellverfahren erbaut worden war. Rund 1400 erfahrene Militärärzte sollen in der 1000-Betten-Klinik zum Einsatz kommen.

Einreisesperren

Neuseeland und Australien reagierten mit einer vorläufigen Einreisesperre für Flugpassagiere aus China auf die Verbreitung des Coronavirus. Wie die neuseeländische Regierung am Sonntag mitteilte, soll das Einreiseverbot am Montag in Kraft treten, alle 48 Stunden überprüft werden und bis zu zwei Wochen gelten.

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Medizinische Mitarbeiter des Militärs tragen Mundschutz in einem grossen Transportflugzeug der Luftwaffe der Volksbefreiungsarmee (PLA) während des Flugs in das vom Coronavirus betroffene chinesische Wuhan. - dpa

Es betreffe sowohl Passagiere, die ihre Flugreise in China beginnen, als auch jene, die dort zwecks Weiterreise nach Neuseeland umsteigen. Ausgenommen seien neuseeländische Staatsangehörige und Menschen mit dauerhafter Aufenthaltsgenehmigung sowie deren Angehörige. Eine quasi identische Einreisesperre hatte am Samstag bereits Australien erlassen.

Auch die USA lassen ausländische Reisende aus China wegen des Ansteckungsrisikos nicht mehr ins Land, mit Ausnahme von Angehörigen von US-Staatsbürgern. Der von Präsident Donald Trump erlassene Bann gilt ab Sonntag (23.00 Uhr MEZ).

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