Mindestens vier mutmassliche Corona-Regelbrecher wurden in den belebten Strassen der Stadt Jingxi vorgeführt und öffentlich gedemütigt.
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China verfolgt eine strikte Null-Covid-Strategie. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mutmassliche Schleuser und Corona-Regelbrecher wurden in der Stadt Jingxi vorgeführt.
  • Aus Angst von importierten Corona-Fällen sind die Grenzen seit dem Ausbruch geschlossen.
  • Die Regierung hat das Zurschaustellen von Kriminellen seit 2010 vollständig verboten.

Mutmassliche Regelbrecher der strengen Corona-Massnahmen in China sind in einer Stadt im Süden des Landes öffentlich zur Schau gestellt worden. Die Beschuldigten wurden in weissen Schutzanzügen vor einer grossen Menschenmenge in der Stadt Jingxi in der autonomen Region Guangxi vorgeführt. Das berichteten die Staatsmedien am Mittwoch.

Den Personen wird vorgeworfen, illegale Migranten beim Grenzübertritt aus dem nahe gelegenen Vietnam geholfen zu haben. Seit Ausbruch der Pandemie sind Chinas Landesgrenzen aufgrund der Angst vor importierten Corona-Fällen praktisch geschlossen.

Auf sozialen Medien kursierten am Dienstag Kurzvideos, auf denen die Verdächtigen Plakate mit ihren Fotos und Namen tragen. Dabei wurden sie von jeweils zwei Sicherheitskräften durch belebte Strassen geführt.

Die Parade wird von Dutzenden Polizisten bewacht, einige von ihnen sind bewaffnet

Auf Chinas sozialen Medien erhalten die drastischen Massnahmen der Behörden teilweise Zuspruch. «Solche Leute haben es verdient. Was wäre, wenn die das Virus ins Land brächten?», schreibt ein Nutzer auf der Online-Plattform Weibo.

Die Szenen erinnern stark an die öffentlichen Demütigungen, wie sie während der Kulturrevolution (1966-76) unter Mao Tsetung üblich waren. Die chinesische Regierung hatte das Zurschaustellen von Kriminellen im Jahr 2010 vollständig verboten. Doch in den letzten Monaten ist die Praxis im Zuge der strengen Corona-Massnahmen wiederholt aufgetaucht.

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