In China ist der Einkaufsmanagerindex (PMI) zum zweiten Mal in Folge gefallen. Grund für die schwache konjunkturelle Entwicklung sind die Corona-Massnahmen.
Industrieproduktion
Arbeiter montieren Klimageräte in einer Fabrik von Gree Electric Appliances in der zentralchinesischen Provinz Hubei (Archiv). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In China fiel der Einkaufsmanagerindex (PMI) im August erneut.
  • Grund für die schwache konjunkturelle Entwicklung sind die Corona-Massnahmen.

In China hat sich die Stimmung in den Industriebetrieben weiter eingetrübt und deutet auf ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivitäten hin. Im August fiel der Einkaufsmanagerindex (PMI) des chinesischen Wirtschaftsmagazins «Caixin» von 50,4 Punkten im Vormonat auf 49,5 Zähler, wie das Blatt am Donnerstag berichtete.

Es ist der zweite Rückgang in Folge. Das Konjunkturbarometer ist damit wieder unter die sogenannte Expansionsschwelle von 50 Punkten gefallen, was auf einen Rückgang der industriellen Tätigkeit hindeutet.

Analysten wurden von der Stärke des Stimmungsdämpfers überrascht. Sie hatten zwar mit einem Rückgang des Indikators gerechnet, waren aber im Schnitt von einem Indexwert von 50,0 Punkten ausgegangen. Der Caixin-Index beruht auf einer Umfrage unter eher kleinen und mittelgrossen Privatunternehmen in China.

Vorgehen der Regierung gegen Coronavirus schwächt Entwicklung

Am Vortag war bereits der offizielle Index des Statistikamtes veröffentlicht worden, der sich mehr auf grosse und staatliche Unternehmen konzentriert. Hier lag der Indexwert bei 49,4 Punkten und damit ebenfalls unter der Expansionsschwelle.

Ein wesentlicher Grund für die vergleichsweise schwache konjunkturelle Entwicklung in China ist das nach wie vor harte Vorgehen der Regierung in Peking gegen die Ausbreitung des Coronavirus.

Zuletzt ist es in grossen Städten mehrfach zu Einschränkungen der Bewegungsfreiheit für die Bevölkerung gekommen, die auch die Wirtschaft der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt bremsen.

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Pendler fahren in Wuhan auf Motorrädern und Fahrrädern zur Arbeit. (Archiv) Foto: kyodo/dpa - dpa-infocom GmbH

Zuletzt haben die Behörden eine Ausgangssperre in einer der grössten Metropolen des Landes verhängt. Wie chinesische Staatsmedien berichteten, sollen grundsätzlich alle rund 21 Millionen Bewohner der südwestchinesischen Metropole Chengdu nicht mehr vor die Tür gehen. Innerhalb von vier Tagen soll dann die gesamte Stadt durchgetestet werden.

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