Wissenschaftler des China Instituts Merics in Berlin sehen das Land vor einem langen Weg bei der Umsetzung seiner Umwelt- und Klimaziele.
Kohleverarbeitungsanlage in China
Dieses am 02.12.2019 zur Verfügung gestellte Foto zeigt aufsteigenden Rauch einer Kohleverarbeitungsanlage, die Russ, einen Bestandteil der Stahlherstellung, in der zentralchinesischen Provinz Shanxi produziert. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • China ist das Land mit dem weltweit grössten Treibhausgas-Ausstoss.
  • Laut einer Studie sei China noch immer zu sehr von «schmutzigen» Energiequellen abhängig.

China hat bei der Umsetzung seiner Umwelt- und Klimaziele laut einer neuen Analyse noch einen langen Weg vor sich. Zwar habe China sämtliche «grünen Ziele», die es sich 2016 in seinem letzten Fünfjahresplan gesetzt hatte, bereits erfüllt oder stehe kurz davor. Dennoch ergebe sich für die Volksrepublik in Bezug auf Nachhaltigkeit nur eine «gemischte Erfolgsbilanz», heisst es in einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse von Wissenschaftlern des China Instituts Merics in Berlin.

Die Volksrepublik ist das Land mit dem weltweit grössten Treibhausgas-Ausstoss. Obwohl China jährlich mehr Kapazitäten bei erneuerbaren Energien hinzufüge als jede andere Nation, sei das Land insgesamt noch immer zu sehr von «schmutzigen» Energiequellen abhängig, schrieben die Merics-Experten Anna Holzmann und Nis Grünberg.

Allein im ersten Halbjahr 2020 seien in China fast 20 Gigawatt (GW) Kohlekraftkapazität hinzugefügt und weitere 48 GW an Kohlekraftwerken genehmigt worden. Dies sei mehr als alle Kohlekraft in Deutschland zusammen. Auch führten die Autoren an, dass ein eigentlich für das vergangene Jahr geplantes System zum Handel von Emissionsrechten verschoben wurde. Zudem setze Peking bei chinesischen Investitionen in kohlenstoffintensive Projekte im Ausland noch keine strengen Grenzen.

Trotz solcher Probleme sei China laut der Merics-Analyse entschlossen, eine weltweite Führungsrolle bei umweltfreundlichen Technologien und nachhaltigen Lösungen einzunehmen. Chinas Ambitionen sollten daher «ernst genommen werden».

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