Die chinesische Stadt Dandong hat eine neue Massnahme gegen das Coronavirus eingeführt. Den Bürgern wird empfohlen, die Fenster wegen des Windes zu schliessen.
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Der Yalu-Fluss trennt die Länder China und Nordkorea. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der chinesischen Stadt Dandong steigen derzeit die Corona-Zahlen.
  • Behörden glauben, dass die Viren über den Wind von Nordkorea kommen.
  • Deshalb werden die Bürger gebeten, die Fenster zu schliessen.

Die chinesische Stadt Dandong an der nordkoreanischen Grenze hat eine umstrittene Massnahme gegen das Coronavirus eingeführt: Die Behörden empfehlen ihren Bürgern, die Fenster zu schliessen, wie das Portal «Vice» berichtet. Sie befürchten nämlich, dass die Viren durch den Wind aus dem Nachbarland in die Stadt gelangen könnten.

«Bei Südwind» sollten die Bewohner entlang des Flusses die Fenster nicht öffnen, um sich vor dem Coronavirus zu schützen. Der Yalu-Fluss trennt die beiden Länder.

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Ein Blick auf die Stadt Sinuiju in Nordkorea. Chinas Behörden glauben, dass der Wind von dort für den Ausbruch des Coronavirus verantwortlich ist. - Keystone

In der Stadt sind die Neuinfektionen zuletzt wieder gestiegen, die Stadt ist seit Ende April wie viele andere abgeriegelt.

Coronavirus: Experten sind verwundert über Massnahme

Auch im Nachbarland kämpfen die Behörden mit einem massiven Anstieg an Fällen. Erst seit Mai werden offiziell Fallzahlen gemeldet, davor hat die Regierung zwei Jahre die Infektionen geleugnet. Mitte dieser Woche wurden rund 54'000 Infektionen gemeldet.

Bereiten Ihnen neue Corona-Wellen Sorgen?

Unter Fachkräften verwundert die neu eingeführte Massnahme. Gegenüber dem Portal sagt Leo Poon, ein Experte für öffentliche Gesundheit an der Universität Hongkong: «Ich habe noch nie davon gehört, dass Covid-Partikel so grosse Entfernungen zurücklegen können.» Andere Experten stimmen Poon zu.

Am wahrscheinlichsten sei es, dass Grenzgänger das Coronavirus übertragen hätten, auch während der Abriegelung. Das sagt ein Professor für Infektionskrankheiten gegenüber «Bloomberg».

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