Zugerin sitzt wegen Dusch Video in Dubai fest

Eine 42-jährige Zugerin sitzt in Dubai fest. Grund dafür ist ein Video von ihr unter der Dusche.

Eine Frau kühlt sich unter einer Dusche ab.
Eine Frau kühlt sich unter einer Dusche ab. - Dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Dubai-Reise endet für eine Zugerin im Justizchaos.
  • Die Frau wartet immer noch auf ihren Pass in Dubai.

Es begann ganz harmlos: Auf einer Reise nach Dubai lernt eine Zugerin einen Iraker kennen. Sie unternehmen einige Ausflüge zusammen und planen gar eine Reise ins 130 Kilometer entfernte Abu Dhabi.

Der Iraker fragte dann die gebürtige Nordmazedonierin, ob sie bei ihm im Hotel übernachten wolle. Sie willigte ein, da sie bereits früh am Morgen den Ausflug nach Abu Dhabi antreten mussten.

Laut einem Bericht der CH-Media-Zeitungen hatten sie beide vereinbart, dass der Mann auf dem Balkon warten würde, bis sich die Frau im Hotel geduscht hat. Die 42-Jährige bemerkte dann aber, dass der Iraker heimlich Bilder von ihren Beinen gemacht hatte. Sie forderte ihn auf, diese Bilder sofort wieder zu löschen. Der Mann weigerte sich jedoch und sie musste ihm das Handy aus der Hand reissen. «Da sah ich das Video, er war nicht auf der Terrasse gewesen, sondern hatte mich unter der Dusche gefilmt», sagt sie.

Aus Angst, er könnte das Nackt-Video weiter verbreiten, rief sie die Polizei. Der Iraker tischte den Behörden aber eine andere Geschichte auf. Ihm zufolge seien sie ein Paar gewesen und hätten auch miteinander Sex gehabt.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten verstösst dies gegen das Gesetz der Scharia und dem Opfer wurde der Pass entzogen. Im Spital musste sie sich Tests unterziehen, welche ergaben, dass sie keinen Geschlechtsverkehrt mit ihrer Bekanntschaft hatte. Doch damit nicht genug! Die Frau wurde dann zu einer Anhörung beim Gericht vorgeladen. Dort wurde sie über ihr Sex-Leben ausgefragt und danach kurzzeitig in eine Gefängniszelle gesteckt.

Schweizer Botschaft half ihr nicht

Die diplomatische Unterstützung blieb aus. Denn wollte die Schweizer Botschaft der Nordmazedonierin nicht helfen. «Seit fast 30 Jahren lebe ich in der Schweiz und plötzlich sollte dann Nordmazedonien, zuständig sein, wo ich zuletzt als Kind war.» Doch auch Nordmazedonien entzog sich der Verantwortung und weigerte sich, ihr zu helfen.

Ohne Pass keine Rückreise

Ihren Pass hat sie bis heute nicht mehr zurückbekommen.Ihre Wohnung in Zug hat sie daraufhin verloren und bekommt nur noch eine Invalidenrente von 900 Dollar. Ihr Zimmer in Dubai koste jedoch bereits 850 Franken monatlich.

In einem Gerichtsentscheid vom Februar 2019 steht, dass die Ermittlungen eingestellt wurden und sie nicht mehr als Verdächtige gelte. Sie schuldet aber Dubai eine Busse von 2000 Franken. Dafür soll sie dann ihren Pass wieder zurückerhalten und kann endlich wieder in ihre Heimat zurückkehren.

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