Thailand verzeichnete am Donnerstag nach Angaben des Corona-Krisenzentrums einen Höchstwert von mehr als 4800 Neuinfektionen.
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Corona-Test in Bangkok. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Über die Hälfte der registrierten Corona-Fälle gab es in den Gefängnissen der Hauptstadt.
  • Dort sitzen zahlreiche prominente Demokratie-Aktivisten in Haft.

Thailand hat seinen bislang höchsten Anstieg an Corona-Infektionen innerhalb eines Tages registriert – mehr als die Hälfte der Fälle wurden dabei aus zwei Gefängnissen in Bangkok gemeldet. Das Land verzeichnete am Donnerstag nach Angaben des Corona-Krisenzentrums einen Höchstwert von mehr als 4800 Neuinfektionen, davon mehr als 2800 Fälle in den Gefängnissen in der Hauptstadt. Dort sitzen zahlreiche prominente Demokratie-Aktivisten in Haft.

Der erste Fall war bekannt geworden, als eine Aktivistin mitteilte, sie sei fünf Tage nach ihrer Freilassung gegen Kaution positiv auf das Virus getestet worden. Ein Mitarbeiter der Strafvollzugsbehörde, Weerakit Harnpariphan, bestätigte, dass ein weiterer Aktivist in einem Bangkoker Gefängnis positiv auf Corona getestet wurde.

Aktivist befindet sich im Gefängniskrankenhaus

Der Aktivist Panupong «Mike» Jadnok leide unter Asthma, erklärte sein Anwalt. Er habe daher einen Antrag für eine Freilassung seines Mandanten gegen Kaution gestellt. Derzeit befinde sich Panupong im Gefängniskrankenhaus. «Wenn das Gericht eine Untersuchung per Videokonferenz nicht zulässt und keine Freilassung gegen Kaution gewährt, wird Mike zurückkehren und mit der Corona-Pandemie im Gefängnis kämpfen müssen», erklärte der Anwalt.

Panupong ist einer von mehr als 80 führenden Vertretern der pro-demokratischen Protestbewegung, die wegen Majestätsbeleidigung angeklagt wurden. Das Gesetz zählt zu den strengsten Verleumdungsgesetzen der Welt, es verbietet faktisch jede Kritik am thailändischen Königshaus.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) kritisierte den Umgang Bangkoks mit den Corona-Ausbrüchen in Gefängnissen: «Die thailändische Regierung muss offen über die Covid-19-Ausbrüche in ihrem Gefängnissystem sprechen und darüber, wie sie beabsichtigt, katastrophale Folgen für die Inhaftierten zu vermeiden», erklärte der für Asien zuständige HRW-Vertreter Brad Adams.

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