Für ein Manöver hat Russland 15 Kriegsschiffe ins Schwarze Meer geschickt und dies inmitten der grossen Spannungen in der Ostukraine.
Ostukraine Konflikt
ARCHIV - Hinter einem sowjetischen Denkmal liegen ein U-Boot und Kriegsschiffe der russischen Schwarzmeerflotte vor Anker in der Hafenstadt Sewastopol. (Archivbild) Foto: Ulf Mauder/dpa - sda - Keystone/dpa/Ulf Mauder
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Spannungen in der Ostukraine werden immer grösser.
  • Russland hat nun 15 Kriegsschiffe für Manöver ins Schwarze Meer gesandt.
  • Die EU ist besorgt über den grossen Truppenaufmarsch entlang der ukrainischen Grenze.

Inmitten neuer Spannung in der Ostukraine hat Russland 15 Kriegsschiffe für ein Manöver ins Schwarze Meer geschickt. Sie hätten am Samstag die Meerenge von Kertsch an der Halbinsel Krim passiert. Dies teilte die Marine der Agentur Interfax zufolge mit.

USA sagte Entsendung von Kriegsschiffen zuvor ab

Wie lange die Übungen dauern werden, wurde zunächst nicht gesagt. Zuvor hatten die USA nach Beschwerden Russlands die Entsendung zweier Kriegsschiffe ins Schwarze Meer türkischen Angaben zufolge abgesagt.

Kriegsschiff
Die «USS Kidd». - US Department of Defense/AFP/Archiv

Am Freitag hatte das russische Verteidigungsministerium erklärt, wegen Manöver sollten über Monate bestimmte Seegebiete an der Krim abgesperrt werden. Die Schifffahrt an der Meerenge sei davon aber nicht betroffen, hiess es. Dennoch gab es Kritik von EU, Nato und der Ukraine an dem Vorgehen Russlands. Ein ranghoher EU-Beamter sprach von einer «äusserst besorgniserregenden Entwicklung».

Internationale Sorge einer Eskalation wächst

Wegen eines russischen Truppenaufmarschs unweit der ukrainischen Grenze wächst international die Sorge vor einer Eskalation. Seit knapp sieben Jahren werden Teile der Gebiete Donezk und Luhansk entlang der russischen Grenze von moskautreuen Separatisten kontrolliert. UN-Schätzungen zufolge sind bei den Kämpfen mehr als 13'000 Menschen getötet worden. Ein 2015 mit deutsch-französischer Vermittlung vereinbarter Friedensplan liegt auf Eis.

Donezk
Ein ukrainischer Soldat in Donezk. - AFP/Archiv

Der Chef der ukrainischen Militäroperation, Sergej Najew, deutete indes an, dass er nicht mit einem neuen Krieg rechnet. «Wir sehen da keine Angriffsvorbereitungen», sagte er in der Nacht zum Samstag im ukrainischen Fernsehen.

«Tatsächlich sind Feldhospitäler aufgebaut worden.» Alle Einheiten befänden sich in Lagern, auf Schiessplätzen. «In Militärsprache reden wir von einer Demonstration der Stärke.»

EU ist besorgt über den russischen Truppenaufmarsch

Am Freitag hatten sich Bundeskanzlerin Merkel, der französische Präsident Macron und der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj zu einem Gespräch getroffen. Sie zeigten sich besorgt über den russischen Truppenaufmarsch entlang der ukrainischen Grenze und riefen Moskau zu einem Abzug auf.

Macron Zelenskyy
Der französische Präsident Emmanuel Macron (rechts) und der ukrainische Präsident Volodymyr Zelenskyy halten eine Pressekonferenz nach ihrem Treffen im Elysee-Palast in Paris am Freitag, 16. April 2021. Der ukrainische Präsident Volodymyr Zelenskyy ist in Paris zu Gesprächen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel inmitten der wachsenden Spannungen seines Landes mit dem benachbarten Russland, das Truppen in der Nähe seiner Grenze zur Ukraine stationiert hat. - Keystone

Unterdessen ist in der russischen Stadt St. Petersburg ein ukrainischer Diplomat festgenommen worden. Er habe als geheim eingestufte Dokumente erhalten, teilte der Inlandsgeheimdienst FSB mit. Das sei mit dem Status eines Diplomaten nicht vereinbar.

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