Singapur will Schluss machen mit einem alten Gesetz aus der Kolonialzeit, das Sex zwischen Männern unter Strafe stellt. Weiter will das Land aber nicht gehen.
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Singapur am Abend (Symbolbild) - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Singapur will einvernehmlichen Sex zwischen Männer entkriminalisieren.
  • Bislang galt diesbezüglich noch ein Gesetz aus der britischen Kolonialherrschaft.
  • Eine Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen ist jedoch nicht geplant.

Singapur will gleichgeschlechtlichen Sex zwischen Männern entkriminalisieren. Die Regierung werde ein Gesetz aus der Kolonialzeit aufheben, sagte Premier Lee Hsien Loong am Sonntag in einer Fernsehansprache. Einvernehmliche sexuelle Beziehungen zwischen Erwachsenen seien eine Privatangelegenheit. «Es ist nicht gerechtfertigt, Menschen dafür strafrechtlich zu verfolgen oder zu verurteilen», sagte er.

Der Paragraf 377A, eingeführt durch die britischen Kolonialherren, sieht Sex zwischen Männern als «Akt grober Unanständigkeit» an. Darauf steht eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren. In der Praxis wird das Gesetz nicht aktiv durchgesetzt.

Eine Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen sei jedoch nicht geplant, sagte Lee. «Singapur ist eine traditionelle Gesellschaft mit konservativen Werten», hiess es in der Ansprache. Nach Ansicht der Regierung sollten Ehen zwischen Frauen und Männern geschlossen werden und Kinder in «traditionellen Familien» aufwachsen.

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