Neue Proteste in Brasilien gegen Bolsonaro wegen Corona-Lage

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Brasilien,

In mehreren brasilianischen Städten haben erneut Demonstrationen gegen Präsident Jair Bolsonaro wegen der dramatischen Corona-Lage stattgefunden.

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Demonstration gegen Präsident Jair Bolsonaro in Brasília. (Archivbild) - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Demonstranten fordern Amtsenthebungsverfahren gegen Präsidenten.

Im Zentrum der Hauptstadt Brasília versammelten sich am Sonntag etwa 200 Demonstranten. Auf Schildern forderten Protestierende ein Amtsenthebungsverfahren gegen Bolsonaro. Langsam vorbeifahrende Autofahrer hupten als Zeichen der Zustimmung.

Einige vor dem Parlamentsgebäude stehende Demonstranten trugen gelbe Plastiktüten über dem Kopf - damit verwiesen sie auf die dramatische Lage in der Amazonasregion, wo Corona-Patienten verstorben waren, weil Krankenhäusern der Sauerstoff ausging.

Proteste gegen Bolsonaro fanden am Sonntag auch in São Paulo und Rio de Janeiro statt. Dazu aufgerufen hatten linksgerichtete Parteien und Organisationen. Die Teilnehmerzahlen waren allerdings geringer als bei den Demonstranten am vorherigen Wochenende.

Brasilien ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder der Welt. Mehr als 223.000 Menschen sind dort bislang im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben - das ist die höchste Zahl nach den USA.

Zuletzt hat sich in dem Land eine Mutante des Virus ausgebreitet, die als besonders ansteckend gilt und inzwischen auch in anderen Ländern festgestellt wurde. Brasilien gehört deshalb zu den Ländern, gegen welche die Bundesregierung Einreiseverbote verhängt hat.

Bolsonaro hat die Pandemie wiederholt verharmlost. Der rechtsextreme Staatschef zog ausserdem die Wirksamkeit von Impfstoffen in Zweifel und kritisierte von den brasilianischen Bundesstaaten verhängte Corona-Restriktionen. Laut einer kürzlich veröffentlichten Umfrage des Datafolha-Instituts hat Bolsonaros Popularität abgenommen: Demnach bescheinigen ihm nur noch 31 Prozent eine «gute» oder «sehr gute» Arbeit, im Dezember waren es noch 37 Prozent.

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