Mit monatelanger Verzögerung haben in Nepal die Corona-Zweitimpfungen begonnen.
Corona-Impfung in Kathmandu
Corona-Impfung in Kathmandu - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Land musste Impfprogramm wegen indischen Exportstopps unterbrechen.

Menschen über 65 Jahre, die im März ihre erste Spritze erhalten hätten, könnten sich seit Montag die zweite Impfstoffdosis verabreichen lassen, sagte der Chef des nepalesischen Gesundheitsnotfallzentrums, Samir Kumar Adhikari, der Nachrichtenagentur AFP. Nepal hatte sein Impfprogramm nach einem vom Nachbarland Indien verhängten Exportstopp für Impfstoffe unterbrechen müssen.

Vor den Impfzentren in Nepal bildeten sich am Montag lange Schlangen. Der 72-jährige Panna Das Shrestha sagte der Nachrichtenagentur AFP, er fühle sich erleichtert. «Wir waren sehr besorgt und haben uns gefragt, was wir tun sollen.» Nun sei der Impfstoff glücklicherweise «rechtzeitig» geliefert worden.

Nepal hatte im Januar mit den Impfungen gegen das Coronavirus begonnen, nachdem es zunächst eine Million Dosen des Astrazeneca-basierten Impfstoffs Covishield von Indien erhalten hatte. Zugang zur Impfung hatten zunächst nur Mitarbeiter des Gesundheitswesens und einiger anderer Berufsgruppen. Nach einer Bestellung von zwei weiteren Millionen Impfstoffdosen bei Indien wurde das Impfprogramm im März dann auch für Menschen über 65 geöffnet.

1,4 Millionen Senioren waren bereits geimpft, als Indien die Impfstofflieferungen nach Nepal wegen der massiven Infektionswelle im eigenen Land aussetzte. Die Verabreichung eines anderen Vakzins bei der Zweitimpfung liess die Regierung in Kathmandu nicht zu. Stattdessen startete sie einen internationalen Hilferuf nach Impfstoffen. Japan spendete nun 1,6 Millionen Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca, 230.000 weitere kamen von Bhutan.

In Nepal mit seinen 30 Millionen Einwohnern wurden seit Pandemie-Beginn mehr als 710.000 Corona-Infektionen und rund 10.000 Todesfälle durch Covid-19 verzeichnet.

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