Nahost-Konflikt: Iran warnt USA vor Kriegs-Beteiligung
Die Lage im Nahost-Konflikt bleibt angespannt. Die Kämpfe zwischen Israel und dem Iran gehen weiter. Hier im Ticker bleibst du auf dem Laufenden.

Das Wichtigste in Kürze
- Israel und der Iran greifen sich gegenseitig mit Raketen an.
- Auf beiden Seiten gab es zivile Opfer, auf iranischer deutlich mehr.
- Im Ticker halten wir dich auf dem Laufenden.
Seit Tagen greift Israel Ziele im Iran an, darunter Atomanlagen, führende Militärs, und Verteidigungsstellungen. Teheran reagiert mit Gegenschlägen, die teils durch die israelische Luftabwehr gelangen.
Unklar ist, ob die USA in den Krieg eintreten werden. Donald Trump hat angekündigt, binnen zwei Wochen zu entscheiden. Zuvor wolle er der Diplomatie eine Chance geben.
Hier im Ticker liest du alle Entwicklungen im Konflikt:
Explosionen im Südwesten des Irans
15.22: Im Südwesten des Irans hat es iranischen Medienberichten zufolge Explosionen gegeben. Das Webportal der Tageszeitung «Shargh» meldete etwa Explosionen in der Stadt Ahwas.
Die Stadt liegt in der Provinz Chusestan. Diese liegt an der irakischen Grenze und gilt als wichtigste Ölförderregion des Landes. Auch in der Hafenstadt Mahschahr waren den Berichten zufolge Explosionen zu hören.
Erdogan: Netanjahu betreibt «Staatsterrorismus»
13.29: Der türkische Präsident Erdogan hat mit Blick auf den Nahost-Konflikt Israel als «grösstes Hindernis für den regionalen Frieden» bezeichnet.

Bei einem Treffen in Istanbul (OIC) warf er der Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu «Staatsterrorismus» vor.
In einer besonders drastischen Formulierung verglich Erdogan Netanjahu gar mit Hitler. Er setze die Welt ebenso in Brand, wie der deutsche Diktator vor 90 Jahren.
Iran warnt USA: Eingreifen in Nahost-Konflikt wäre «sehr gefährlich»
11.43: Der Iran hat die USA vor einem Eingreifen in den aktuellen Krieg mit Israel gewarnt. Es wäre «sehr bedauerlich» und für alle «sehr gefährlich», sollten die USA sich «der Aggression» anschliessen.

Das sagte Irans Aussenminister Abbas Araghtschi am Rande des Treffens der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) vor Reportern in Istanbul. Das berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira.
Israels Armee bestätigt Angriff auf Atom-Einrichtung in Isfahan
10.19: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht Angriffe auf eine Atom-Einrichtung in der iranischen Stadt Isfahan geflogen.
Ziel der Angriffe seien die Fertigungsanlagen für Uran-Zentrifugen in der Anlage gewesen, teilte ein Militärrepräsentant mit. Bereits am ersten Tag der israelischen Offensive im Iran wurde die Nuklearindustrie in Isfahan angegriffen.

Die jüngsten Angriffe sollten der Anlage weiteren Schaden zufügen, hiess es.
Nach Angaben des iranischen staatlichen Rundfunks seien infolge des Angriffs in Isfahan keine schädlichen Stoffe ausgetreten. Der Beamte rief die Bevölkerung auf, sich von der Anlage fernzuhalten.
Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden im Iran getötet
09.09: Die israelische Armee hat einen Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden in der iranischen Stadt Ghom getötet.
Es handele sich dabei um den Anführer des Palästina-Korps der Auslandseinheit der Elitestreitmacht des Irans, Said Izadi. Das hiess es in einer Mitteilung von Verteidigungsminister Israel Katz.

Er soll demnach die islamistische Hamas während des Massakers in Israel am 7. Oktober 2023 finanziert und bewaffnet haben.
Katz bezeichnete den Angriff als «grossen Erfolg für den israelischen Geheimdienst und die Luftwaffe». Nach den Worten von Katz handelte es sich um einen Angriff auf Izadis Wohnung mitten in Ghom. «Der lange Arm Israels wird alle seine Feinde erreichen», so Katz.
Iran: Angriff auf Ghom, Explosion in Isfahan
07.42: Bei einem israelischen Angriff auf die iranische Stadt Ghom ist nach Angaben staatsnaher Medien mindestens eine 16-jährige Person getötet worden.
Zwei weitere Menschen seien verletzt worden, berichtete das der iranischen Regierung nahestehende Onlineportal «Iran Nuances». Bei dem Angriff sei ein Wohngebäude getroffen worden.

Ghom liegt rund 50 Kilometer nördlich der Uran-Anreicherungsanlage in Fordo. Die Anlage gilt als das wichtigste Ziel Israels in dem aktuellen Krieg.
Nach Angaben von «Iran Nuances» kam es auch in der zentraliranischen Stadt Isfahan zu einer Explosion. Die Luftabwehr sei dort aktiviert worden. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. In Isfahan liegt ein wichtiges Atomforschungszentrum.
Israel greift Ziele in über 1000 Kilometern Entfernung an
03.15: Die israelische Luftwaffe greift erneut Ziele im mehr als 1000 Kilometer entfernten Iran an. Man habe mit einer Serie an Attacken gegen Raketenlager und Abschusseinrichtungen im Landesinneren des Irans begonnen. Das gab die Armee in der Nacht bekannt.
Kurz zuvor hatte der Iran seinerseits Israel mit Raketen angegriffen, die jedoch anscheinend abgefangen werden konnten. Es gab zunächst keine Berichte über Einschläge in Israel. Die Bevölkerung könne die Schutzräume wieder verlassen, teilte das Militär mit.
Israel: Haben iranische Atombombe um Jahre verzögert
03.00: Israel schätzt, dass seine Angriffe im Iran die Entwicklung einer Atombombe durch die Islamische Republik um Jahre verzögert haben.
«Ich glaube, wir haben die Möglichkeit für sie, eine Atombombe zu erlangen, bereits um mindestens zwei oder drei Jahre verzögert.» Dies sei, was man laut Einschätzungen höre, so der israelische Aussenminister Gideon Saar in einem «Bild»-Interview.
«Die Tatsache, dass wir Personen ausgeschaltet haben, die die Bewaffnung des Nuklearprogramms geleitet und vorangetrieben haben, ist wichtig.» Dies vor allem im Hinblick auf die Ergebnisse, fügte der Aussenminister hinzu.

«Wir haben also bereits viel erreicht. Aber wir werden tun, was auch immer wir können. Wir werden nicht aufhören, bis wir alles getan haben, was möglich ist, um diese Bedrohung zu beseitigen», sagte Saar.
In einem anderen Interview mit dem japanischen Fernsehsender NHK sagte er: «Wir werden nicht zulassen, dass der Iran wie Nordkorea wird. Der Iran hat versucht, den Weg Nordkoreas einzuschlagen, weil er glaubt, dass die Sicherheit seines Regimes durch Atomwaffen gewährleistet wird. Aber wir werden das im Iran nicht zulassen».
Weiterer Raketenbeschuss aus dem Iran
01.58: Der Iran setzt seine Raketenangriffe auf Israel nach Angaben des israelischen Militärs fort.

Die Luftabwehr sei erneut im Einsatz, um die Bedrohung abzuwehren, teilte das Militär in der Nacht mit. Die Bevölkerung wurde angewiesen, Schutzräume aufzusuchen und dort bis auf Weiteres zu bleiben.
Evakuierungsflüge in Deutschland gelandet
01.28: Zwei Flugzeuge der Luftwaffe mit 64 deutschen Israel-Rückkehrern an Bord sind in Deutschland angekommen. Die Militärmaschinen vom Typ Airbus A400M landeten in der Nacht am Flughafen Köln/Bonn in Nordrhein-Westfalen.

Die Bundeswehr hat damit erstmals seit Beginn des Krieges zwischen Israel und dem Iran deutsche Staatsbürger direkt aus Israel ausgeflogen.
Wegen des Krieges ist der Luftraum in beiden Ländern für den Luftverkehr gesperrt. Nach Angaben des «Spiegel» sollen die Maschinen am späten Nachmittag mit einer Sondergenehmigung in Tel Aviv gelandet sein.
00.46: Laut dem iranischen Aussenminister könnte die von Trump in Aussicht gestellte zweiwöchige Frist für diplomatische Bemühungen nur ein Vorwand sein.

Die USA müssten ihre Entschlossenheit zeigen, eine Verhandlungslösung zu finden. «Oder sie haben etwas anderes vor und sie wollen den Iran sowieso angreifen.» Das sagte er in einem Interview des US-Senders NBC News.
«Vielleicht hatten sie diesen Plan und brauchten die Verhandlungen vielleicht nur, um es zu vertuschen.» Der Iran könne den USA nicht mehr vertrauen, sagte Araghtschi.
Trump: Europa kann bei Iran-Krise nicht weiterhelfen
00.24: In der Krise um Irans umstrittenes Atomprogramm hält US-Präsident Donald Trump Vermittlungsbemühungen europäischer Staaten für nicht zielführend.
«Iran will nicht mit Europa sprechen, sie wollen mit uns sprechen, Europa kann dabei nicht helfen.»

Es gebe aktuell Kontakte der USA mit dem Iran, und man werde sehen, was passiere, sagte Trump. Er nannte keine Einzelheiten zu den Gesprächen mit Vertretern Teherans. US-Medienberichten zufolge steht Trumps Sondergesandter Steve Witkoff in Kontakt mit Teheran.
Zu einer iranischen Forderung, wonach es eine Waffenruhe bräuchte, sagte Trump, es sei schwierig, das von Israel zu verlangen. Dies, weil Israel im Krieg gegen den Iran aktuell «gewinnt». Eine solche Forderung wäre einfacher, wenn die eine Seite nicht die Oberhand hätte.