Mindestens 100 Menschen starben bei einer Explosion in Libanons Hauptstadt Beirut. Unter den Opfern sind auch Ausländer: Australier, Ägypter oder Marokkaner.
Opfer Explosion in Beirut
Ein Hubschrauber fliegt einen Löscheinsatz nach einer massiven Explosion im Hafen von Beirut. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Dienstag ereignete sich in Beirut (LBN) eine heftige Explosion.
  • Gemäss libanesischem Roten Kreuz starben dabei mindestens 100 Menschen.
  • Unter den Todesopfern ist auch ein Australier.

Grosse Tragödie in Beirut: Am Dienstag ereignete sich in der libanesischen Hauptstadt eine heftige Explosion. Das libanesische Rote Kreuz bezifferte die Todeszahl heute Mittwoch auf mindestens 100, verletzt seien mindestens 4000.

Libanon Beirut Explosion
Bei der Explosion im Hafen von Beirut vom vergangenen Dienstag kamen mindestens 171 Menschen ums Leben.
Beirut Explosion
Helfer tragen nach einer schweren Explosion in Beirut ein Opfer, während im Hintergrund Rauch aufsteigt.
Explosion Beirut
Die Behörden gehen davon aus, dass eine grosse Menge falsch gelagertes hochexplosives Material zur Katastrophe führte.
Explosion Beirut
Die Explosion war so riesig, dass sie als ein Erdbeben der Stärke 3,3 registriert wurde.
Explosion Beirut
Die Behörden gehen bei der Explosion in Beirut nicht von einem Anschlag oder einem politischen Hintergrund aus.
Schwere Explosion in Beirut
Ein verwundeter Mann wartet auf dem Parkplatz des Al Roum-Krankenhauses auf eine Behandlung nach der Explosion in Beirut. Neben vielen Toten wurden Tausende Menschen verletzt.
Libanon Explosion
Augenzeugen sprachen von Leichen auf den Strassen und Menschen, die unter Trümmern verborgen seien.

Mittlerweile haben mehrere Staaten und internationale Organisationen Verletzte oder Tote vermeldet. Gemäss australischem Premier Scott Morrison sei ein australischer Bürger bei der Explosion ums Leben gekommen. Das Botschaftsgebäude habe massive Schäden erlitten. Doch die Mitarbeiter hätten fliehen können, ohne grössere Verletzungen zu erleiden.

48-UN-Mitarbeiter unter den Verletzten

Auch die ägyptische Botschaft hat auf Facebook vermeldet, dass ein Bürger bei der Explosion gestorben sei. Unter den Verletzten befinde sich ebenfalls eine Person aus Ägypten. Ebenso ein marokkanischer Bürger, wie Marokkos Botschaft vor Ort meldet.

Schwere Explosion in Beirut
Ein Mann steht in einer beschädigten Wohnung, und blickt auf die Zerstörung nach einer massiven Explosion im Hafen von Beirut. - dpa

Laut Farhan Haq, Sprecher von UN-Generalsekretär Antonio Guterres, haben sich 48 UN-Mitarbeiter und 27 ihrer Familienmitglieder verletzt. Details über die Nationalitäten gab Haq allerdings nicht bekannt.

Auch die Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon (UNIFIL) bekundet mehrere Verletzte, ohne jedoch die genaue Anzahl anzugeben. Ein UNIFIL-Schiff sei beschädigt worden, mehrere Mitglieder der Besatzung würden sich in kritischem Zustand befinden.

Verletzte Botschafter

Die niederländische und die russische Botschaft berichten ebenfalls von Verletzten: Fünf niederländische Bürger und eine Russin hätten sich Verletzungen zugezogen. Wie die kasachische Botschaft mitteilt, hat sich ihr Botschafter ebenfalls verletzt. Details zu seinen Verletzungen wurden nicht bekannt gegeben.

Zu den unzähligen Verletzten gehört auch die Schweizer Botschafterin in Beirut, Monika Schmutz, wie das EDA auf seiner Webseite schreibt. Sie wurde durch die Druckwelle leicht verletzt und musste ins Spital zur Abklärung. Am Mittwoch konnte sie die Arbeit wieder aufnehmen. Sie sei «bei guter Gesundheit».

Von weiteren verletzten Schweizern ist bisher nichts bekannt.

Botschafterin Beirut
Monika Schmutz, die Schweizer Botschafterin in Beirut, wurde bei der heftigen Explosion vom Dienstag leicht verletzt. - dpa, Youtube

Die Explosion ereignete sich in Hafennähe in einer Lagerhalle. Am späten Dienstagabend sagte der Chef für innere Sicherheit, Abbas Ibrahim: «Wir können keinen Ermittlungen zuvorkommen. Am Ort der Explosion war aber hochexplosives Material gelagert gewesen.»

Gemäss Berichten geht es um eine grosse Menge Ammoniumnitrat, die im Hafen explodiert sei. Die Zersetzung des Stoffs, der auch zur Herstellung von Sprengsätzen dienen kann, führt bei höheren Temperaturen zu Detonationen.

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